Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gürten
ahd. gurten, mhd. gürten, gurten (engl. gird, got. gairdan); reflexiv ›sich ein festes Band(aus Gewebe, Leder) um den Körper binden‹: Da du jünger warest / gürtestu dich selbs (A180 Martin Luther, Johannes 21,18); transitiv präpositional Siegesdürstend gürten keine Söhne / Um die Lenden ihrer Väter Stahl (A131 Friedrich Hölderlin, Burg Tübingen); intransitiv speziell ›rüsten‹: Ich sehe dich gegürtet und gerüstet (A222 Friedrich Schiller, Tell 2,1), übertragen ›sich wappnen‹, ›sich bereitmachen‹. Daraus ⇓ "S183" rückgebildetGurt (mhd. ) Mask. , bis ins 19. Jahrhundert auch Femininum, daher noch im Plural Gurten neben Gurte; ›Band aus Leder, festem Gewebe‹, zunächst im Sinne von ›Gürtel‹; dann auch ›Riemen zum Befestigen des Pferdesattels‹; seit frühem 19. Jahrhundert außerdem ›Riemen zum Tragen, Heben‹, bei Möbeln zur Befestigung der Polster (L033 Joachim Heinrich Campe); in der Baukunst (17. Jahrhundert) übertragen ›bandförmige Streifen, die um etwas herumgeführt werden‹;
Gürtel Mask. , bis etwa 1700 auch Femininum; ahd. gurtil, mhd. gürtel;
1 ›fester Riemen‹,
1.1 zum Befestigen von Kleidungsstücken am Körper, übertragen als Symbol von Schönheit, Keuschheit, in der deutschen Klassik häufig auf die griechische Antike bezogen: und Aphroditäs Gürtel ersieht / Der trunkene Mäonide (A131 Friedrich Hölderlin, Hymne an den Genius Griechenlands); bis ins 18. Jahrhundert auch
1.2 zum Aufbewahren und Transport von Geld;
2 übertragen,
2.1 ›Körpermitte‹, dafür heute eher Gürtellinie,
2.2 ›Zone‹ (frühnhd.): Gürtel oder Begrenzungen auf der Erdkugel in Ansehung des Grades der Wärme und Kälte auf derselben (L033 Joachim Heinrich Campe);
Gürtelrose ›schmerzhafte Virenerkrankung mit hellroten Bläschen, einseitig und gürtelartig über den Rumpf verteilt‹, medizinisch Herpes zoster, urplötzlich brach die Gürtelrose bei mir aus (E.Curtius 1903; L059 DWb), gebucht L264 Daniel Sanders 1863, synonym Gürtelflechte (L059 DWb), vgl. L140 HWDA;
Gürtler mhd. gürtelære; ›Handwerker, der Gürtel und insbesondere die metallenen Verschlüsse und Verzierungen daran verfertigt‹, dann überhaupt ›Verfertiger von kunsthandwerklichen Metallarbeiten‹ im Sinne von ›Gelbgießer‹, ›Silberschmied‹.
Gürtel Mask. , bis etwa 1700 auch Femininum; ahd. gurtil, mhd. gürtel;
1 ›fester Riemen‹,
1.1 zum Befestigen von Kleidungsstücken am Körper, übertragen als Symbol von Schönheit, Keuschheit, in der deutschen Klassik häufig auf die griechische Antike bezogen: und Aphroditäs Gürtel ersieht / Der trunkene Mäonide (A131 Friedrich Hölderlin, Hymne an den Genius Griechenlands); bis ins 18. Jahrhundert auch
1.2 zum Aufbewahren und Transport von Geld;
2 übertragen,
2.1 ›Körpermitte‹, dafür heute eher Gürtellinie,
2.2 ›Zone‹ (frühnhd.): Gürtel oder Begrenzungen auf der Erdkugel in Ansehung des Grades der Wärme und Kälte auf derselben (L033 Joachim Heinrich Campe);
Gürtelrose ›schmerzhafte Virenerkrankung mit hellroten Bläschen, einseitig und gürtelartig über den Rumpf verteilt‹, medizinisch Herpes zoster, urplötzlich brach die Gürtelrose bei mir aus (E.Curtius 1903; L059 DWb), gebucht L264 Daniel Sanders 1863, synonym Gürtelflechte (L059 DWb), vgl. L140 HWDA;
Gürtler mhd. gürtelære; ›Handwerker, der Gürtel und insbesondere die metallenen Verschlüsse und Verzierungen daran verfertigt‹, dann überhaupt ›Verfertiger von kunsthandwerklichen Metallarbeiten‹ im Sinne von ›Gelbgießer‹, ›Silberschmied‹.