Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gruppe
Fem. < franz. groupeMask. < ital. gruppo, groppo ›Ansammlung‹ in franz. Schreibung1 Fachwort der bildenden Kunst (1708; L059 DWb): In einem Gemälde heißt daher eine Gruppe, wenn verschiedene Figuren… so beysammen gestellt sind, daß sie gleichsam ein besonderes Gemälde ausmachen (L133 Johann Hübner 1776); über die übertragene Bedeutung Die ganze Versammlung hieng ihm odemlos in starren schröklichen Gruppen entgegen (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 2,14) Ausweitung der Bedeutung (L031 Joachim Heinrich Campe Erg.1801):
2 »das Zusammen vieler Dinge Einer Art«, Menschen, Bäume, Berge usw., dann im 19. und 20. Jahrhundert
3 als Struktur und Ordnungsbegriff fachsprachlich instrumentalisiert, zunächst im Sinne von
3.1 »gattung, sorte, kategorie« (L059 DWb), z. B. sociale gruppe der bauern (Riehl; L059 DWb), auch mit Bezug auf gemeinsame Interessen (Bismarck; L059 DWb); dann
3.2 terminologisch ⇓ "S130" »z.B. in der Mathematik,… Physik,… biologischen Systematik,… Chemie… Sozialwissenschaften« (R.Fisch, Gruppe, L128 HSK 3.1,150ff.); zu Gruppe(3.1)
Gruppensprache junge Bildung (F.Dornseiff, Bezeichnungswandel unseres Wortschatzes, 61955,71; im Titel H.Steger, Gruppensprachen, L367 ZMF1964), L322 UWb 1983: ⇓ "S208" »(Sprachwiss.): Sondersprache einer bestimmten Gruppe innerhalb einer Sprachgemeinschaft (z. B. Berufssprache, Jugendsprache)« – zur Abgrenzung nach außen und Stiftung von Identität nach innen;
gruppieren ( < franz. grouper) ›in Gruppen ordnen‹, im 18. Jahrhundert auch intransitiv da er den Tod als eine Figur betrachtet, gegen die eine andere mit Blumen gekrönet, nicht wohl gruppiren möchte (1766 A177 Gotthold Ephraim Lessing, Laokoon XI; 9,76), dann übertragen ich hatte die jungen mädchen um den alten herzog gruppirt (Pückler; L059 DWb), auch sich gruppieren, sich um etwas/ zu etwas gruppieren.
Fem. < franz. groupeMask. < ital. gruppo, groppo ›Ansammlung‹ in franz. Schreibung1 Fachwort der bildenden Kunst (1708; L059 DWb): In einem Gemälde heißt daher eine Gruppe, wenn verschiedene Figuren… so beysammen gestellt sind, daß sie gleichsam ein besonderes Gemälde ausmachen (L133 Johann Hübner 1776); über die übertragene Bedeutung Die ganze Versammlung hieng ihm odemlos in starren schröklichen Gruppen entgegen (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 2,14) Ausweitung der Bedeutung (L031 Joachim Heinrich Campe Erg.1801):
2 »das Zusammen vieler Dinge Einer Art«, Menschen, Bäume, Berge usw., dann im 19. und 20. Jahrhundert
3 als Struktur und Ordnungsbegriff fachsprachlich instrumentalisiert, zunächst im Sinne von
3.1 »gattung, sorte, kategorie« (L059 DWb), z. B. sociale gruppe der bauern (Riehl; L059 DWb), auch mit Bezug auf gemeinsame Interessen (Bismarck; L059 DWb); dann
3.2 terminologisch ⇓ "S130" »z.B. in der Mathematik,… Physik,… biologischen Systematik,… Chemie… Sozialwissenschaften« (R.Fisch, Gruppe, L128 HSK 3.1,150ff.); zu Gruppe(3.1)
Gruppensprache junge Bildung (F.Dornseiff, Bezeichnungswandel unseres Wortschatzes, 61955,71; im Titel H.Steger, Gruppensprachen, L367 ZMF1964), L322 UWb 1983: ⇓ "S208" »(Sprachwiss.): Sondersprache einer bestimmten Gruppe innerhalb einer Sprachgemeinschaft (z. B. Berufssprache, Jugendsprache)« – zur Abgrenzung nach außen und Stiftung von Identität nach innen;
gruppieren ( < franz. grouper) ›in Gruppen ordnen‹, im 18. Jahrhundert auch intransitiv da er den Tod als eine Figur betrachtet, gegen die eine andere mit Blumen gekrönet, nicht wohl gruppiren möchte (1766 A177 Gotthold Ephraim Lessing, Laokoon XI; 9,76), dann übertragen ich hatte die jungen mädchen um den alten herzog gruppirt (Pückler; L059 DWb), auch sich gruppieren, sich um etwas/ zu etwas gruppieren.