Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Griffel
ahd. griffil, zuvor vereinzelt graf vielleicht volksetymologische Umdeutung < gleichbedeutend lat. graphium mit Werkzeug-Suffix -il mhd. griffel;1 bezeichnet ursprünglich das aus dem Altertum überkommene Schreibwerkzeug, womit man Buchstaben in Wachstafeln einritzte, seit dem 16. Jahrhundert ›Schreibstift für die Schiefertafel‹, daher auch veraltet Griffelmappe für ›Federmappe‹ (↑ "Mappe"); vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–32; daneben auf sonstige Werkzeuge zum Schreiben, Zeichnen und Einritzen bezogen; vielfach literarisch übertragen geschrieben mit eisern griffeln (A180 Martin Luther, Jeremia 17,1), was mein leichter Griffel entwirft, ist leicht zu verlöschen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 1,298);
2 seit dem 18. Jahrhundert botanisch (1753 Gottsched; L059 DWb) ›oberer Teil des Fruchtknotens einer Blüte‹.
ahd. griffil, zuvor vereinzelt graf vielleicht volksetymologische Umdeutung < gleichbedeutend lat. graphium mit Werkzeug-Suffix -il mhd. griffel;1 bezeichnet ursprünglich das aus dem Altertum überkommene Schreibwerkzeug, womit man Buchstaben in Wachstafeln einritzte, seit dem 16. Jahrhundert ›Schreibstift für die Schiefertafel‹, daher auch veraltet Griffelmappe für ›Federmappe‹ (↑ "Mappe"); vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–32; daneben auf sonstige Werkzeuge zum Schreiben, Zeichnen und Einritzen bezogen; vielfach literarisch übertragen geschrieben mit eisern griffeln (A180 Martin Luther, Jeremia 17,1), was mein leichter Griffel entwirft, ist leicht zu verlöschen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 1,298);
2 seit dem 18. Jahrhundert botanisch (1753 Gottsched; L059 DWb) ›oberer Teil des Fruchtknotens einer Blüte‹.