Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
grau
ahd. grao, mhd. gra, flektiert grawer, altgermanisch, wohl verwandt mit lat. ravus ›grau(gelb)‹;1 im Sinn des Farbeindrucks (aus schwarz und weiß gemischt) auf Witterung und Tageszeit bezogen, auf Augen, auf die Haarfarbe zur Bezeichnung von Alter, Sorge: lasz dir kein graw har darumb wachsen (1548; L059 DWb), zum Ausdruck von Distanz in grauer ferne (1778; L059 DWb); heute umgangssprachlich graue Zellen ›Gehirnzellen‹;
⊚ grau in grau (1531; L059 DWb) ursprünglich fachsprachlich in der Malerei, übertragen ›langweilig‹ Clemens hat Wieland… grau in grau gemalt(B. v.Arnim; L059 DWb); substantivisch der Graue (Tieck; L320 Trübner), im Diminutiv das Grauchen (L033 Joachim Heinrich Campe) ›Esel‹;
2 übertragen
2.1 als temporaler Begriff auf Vor- und Nachzeitigkeit bezogen: bisz in die graue ewigkeit (Rist; L059 DWb), vor grauer… zeit (Wieland; L059 DWb), das graue alterthum (1724; L059 DWb), die graue Vorzeit (L033 Joachim Heinrich Campe); zur Bezeichnung eines langen Zeitraums Ich mochte nur grau daruber werden (L308 Kaspar Stieler); seit spätem 18. Jahrhundert
2.2 im Sinne von ›trist, eintönig‹ Grau, teurer Freund, ist alle Theorie (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2038), grauer alltag (L059 DWb), graues Elend (L309 Adolf Josef Storfer, Dickicht 1937) ›Katzenjammer‹; ⇓ "S147" neu
2.3 zur Bezeichnung von Illegalität,
⊚ grauer Markt (L097 GWb).
grauen1 ahd. grawen, mhd. grawen ›grau werden‹: daß seine Haare zu grauen anfingen (Pestalozzi), dafür heute ergrauen; jetzt nur noch literarisch von der Morgen- und Abenddämmerung, unpersönlich es graut im Osten, auch der Morgen graut.
ahd. grao, mhd. gra, flektiert grawer, altgermanisch, wohl verwandt mit lat. ravus ›grau(gelb)‹;1 im Sinn des Farbeindrucks (aus schwarz und weiß gemischt) auf Witterung und Tageszeit bezogen, auf Augen, auf die Haarfarbe zur Bezeichnung von Alter, Sorge: lasz dir kein graw har darumb wachsen (1548; L059 DWb), zum Ausdruck von Distanz in grauer ferne (1778; L059 DWb); heute umgangssprachlich graue Zellen ›Gehirnzellen‹;
⊚ grau in grau (1531; L059 DWb) ursprünglich fachsprachlich in der Malerei, übertragen ›langweilig‹ Clemens hat Wieland… grau in grau gemalt(B. v.Arnim; L059 DWb); substantivisch der Graue (Tieck; L320 Trübner), im Diminutiv das Grauchen (L033 Joachim Heinrich Campe) ›Esel‹;
2 übertragen
2.1 als temporaler Begriff auf Vor- und Nachzeitigkeit bezogen: bisz in die graue ewigkeit (Rist; L059 DWb), vor grauer… zeit (Wieland; L059 DWb), das graue alterthum (1724; L059 DWb), die graue Vorzeit (L033 Joachim Heinrich Campe); zur Bezeichnung eines langen Zeitraums Ich mochte nur grau daruber werden (L308 Kaspar Stieler); seit spätem 18. Jahrhundert
2.2 im Sinne von ›trist, eintönig‹ Grau, teurer Freund, ist alle Theorie (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2038), grauer alltag (L059 DWb), graues Elend (L309 Adolf Josef Storfer, Dickicht 1937) ›Katzenjammer‹; ⇓ "S147" neu
2.3 zur Bezeichnung von Illegalität,
⊚ grauer Markt (L097 GWb).
grauen1 ahd. grawen, mhd. grawen ›grau werden‹: daß seine Haare zu grauen anfingen (Pestalozzi), dafür heute ergrauen; jetzt nur noch literarisch von der Morgen- und Abenddämmerung, unpersönlich es graut im Osten, auch der Morgen graut.