Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Grammatik
ahd. grammatik Mask. , mhd. gramatic Fem. , erste der septem artes liberales, der ›sieben freien Künste‹ »diu unsih leret rectiloquium« (Notker), ›die uns lehrt, richtig zu sprechen‹, nach ⇓ "S082" lat. (ars) grammatica, griech. grammatike (téchne)(vgl. grámma ›Buchstabe, Geschriebenes‹); frühnhd. gramatic, grammatica, im Titel bei Ickelsamer, Ein teütsche grammatica (wohl 1533). ⇓ "S208" Grammatik ist also1 ›Sprachlehre‹ Es gehört in die grammatick vnd Kinder schulenn (1521 Luther; L081 FWb) und
2 ›Sprachlehrbuch‹ yhn wölcher grammtick er aber gelesen (1524 Emser; L081 FWb); hierfür auch "Sprachkunst" und "Sprachlehre" (1641; E.L188 Ernst Leser) (wobei diese wiederum beide Bedeutungen hat) (↑ "Sprache"); seit Chomsky ist Grammatik zudem
3 ›Kenntnis eines kompetenten Sprechers von seiner Sprache‹: wir[verwenden] den Terminus Grammatik systematisch mehrdeutig (einmal meint er die im Sprecher intern repräsentierte »Theorie seiner Sprache«, zum andern bezeichnet er den linguistischen Zugang zu diesem Phänomen) (N.Chomsky, Aspekte der Syntax-Theorie, 1969,40); Das zu Sagende ist unendlich lang, und eigentlich läßt es sich auch nicht nach den Gesetzen der Grammatik und der Alltagsvernunft ›gliedern‹ (B.A254 Botho Strauß, Paare 190);
Grammatiker, ahd. gramatihharibleibt vereinzelt, seit dem Mittelhochdeutschen bis ins 18. Jahrhundert in lat. Form gram(m)aticus ›Sprachkundler, Sprachlehrer‹; L031 Joachim Heinrich Campe Erg.1801: Grammatiker, d. i. ein solcher, der die Sprache… nach Regeln lehrt, zuvor Grammatik-Schreiber (1746; E.L188 Ernst Leser).
grammatisch (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) nach lat. grammaticus; Über das Entstehen der grammatischen Formen und ihren Einfluss auf die Ideenentwicklung (1822 W. v.Humboldt); grammatikalisch (1663; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) nach lat. grammaticalis.
ahd. grammatik Mask. , mhd. gramatic Fem. , erste der septem artes liberales, der ›sieben freien Künste‹ »diu unsih leret rectiloquium« (Notker), ›die uns lehrt, richtig zu sprechen‹, nach ⇓ "S082" lat. (ars) grammatica, griech. grammatike (téchne)(vgl. grámma ›Buchstabe, Geschriebenes‹); frühnhd. gramatic, grammatica, im Titel bei Ickelsamer, Ein teütsche grammatica (wohl 1533). ⇓ "S208" Grammatik ist also1 ›Sprachlehre‹ Es gehört in die grammatick vnd Kinder schulenn (1521 Luther; L081 FWb) und
2 ›Sprachlehrbuch‹ yhn wölcher grammtick er aber gelesen (1524 Emser; L081 FWb); hierfür auch "Sprachkunst" und "Sprachlehre" (1641; E.L188 Ernst Leser) (wobei diese wiederum beide Bedeutungen hat) (↑ "Sprache"); seit Chomsky ist Grammatik zudem
3 ›Kenntnis eines kompetenten Sprechers von seiner Sprache‹: wir[verwenden] den Terminus Grammatik systematisch mehrdeutig (einmal meint er die im Sprecher intern repräsentierte »Theorie seiner Sprache«, zum andern bezeichnet er den linguistischen Zugang zu diesem Phänomen) (N.Chomsky, Aspekte der Syntax-Theorie, 1969,40); Das zu Sagende ist unendlich lang, und eigentlich läßt es sich auch nicht nach den Gesetzen der Grammatik und der Alltagsvernunft ›gliedern‹ (B.A254 Botho Strauß, Paare 190);
Grammatiker, ahd. gramatihharibleibt vereinzelt, seit dem Mittelhochdeutschen bis ins 18. Jahrhundert in lat. Form gram(m)aticus ›Sprachkundler, Sprachlehrer‹; L031 Joachim Heinrich Campe Erg.1801: Grammatiker, d. i. ein solcher, der die Sprache… nach Regeln lehrt, zuvor Grammatik-Schreiber (1746; E.L188 Ernst Leser).
grammatisch (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) nach lat. grammaticus; Über das Entstehen der grammatischen Formen und ihren Einfluss auf die Ideenentwicklung (1822 W. v.Humboldt); grammatikalisch (1663; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) nach lat. grammaticalis.