Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
glühen
ahd. gluoen, mhd. glüe(je)n, altgermanisch (engl. glow); intransitiv1 ›von Hitze ganz durchdrungen sein und scheinen‹: Gluehend… Eisen… Kohl (L105 Georg Henisch); auch zur Bezeichnung großer Hitze: durch wüsten, die von hitze glühn (Hölderlin; L059 DWb); mit Betonung des optischen Eindrucks Kennst du das Land, wo… / Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,233), auf den Menschen bezogen: sitzt er da, glüet und schwitzt (17. Jahrhundert; L059 DWb); übertragen zum Ausdruck heftiger Gemütsbewegung glühende leidenschaft einer… nebenbuhlerin (Wieland; L059 DWb), die Augen glühen »wenn sie eine heftige Leidenschaft durch einen starken Glanz verrathen« (L003 Johann Christoph Adelung 1775); mit Richtungsbezeichnung ›heftig verlangen‹: die… nach gold und silber glüheten (1665; L059 DWb); seit dem Althochdeutschen transitiv
2 ›stark erhitzen‹, zumeist fachsprachlich, z. B. »in den Munzen das Silber, damit man es besser arbeiten kann« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch). Dazu norddeutsch ein Adjektiv gluh, glüh: die gluhen Augen (G.A.Bürger); von Wein und Reden glüh (Droste-Hülshoff). Weiter ↑ "Glut".
Glühbirne frühes 20. Jahrhundert für älteres Glasbirne (1884; L059 DWb) wohl nach dem Glühstrumpf der Gasbeleuchtung, ⇓ "S220" fachsprachlich Glühlampe; übertragen eine rote nase heiszt eine glühlampe oder glühbirne (1917; L059 DWb);
Glühwürmchen 1812, Glühwurm 1774 Hölty (L003 Johann Christoph Adelung 1775 hat nur Johanniswurm), besonders ⇓ "S137" mitteldeutsch; sonst von heutigen landschaftlichen Synonymen u. a. noch Johanniskäfer(l) Regensburg, Tirol usw., Johannisfünkchen Eifel, Mosel, Sonnenkäferl ⇓ "S164" österreichisch, Zündwürmle ⇓ "S214" südwestdeutsch (L048 DWA 3). ⇓ "S217"
ahd. gluoen, mhd. glüe(je)n, altgermanisch (engl. glow); intransitiv1 ›von Hitze ganz durchdrungen sein und scheinen‹: Gluehend… Eisen… Kohl (L105 Georg Henisch); auch zur Bezeichnung großer Hitze: durch wüsten, die von hitze glühn (Hölderlin; L059 DWb); mit Betonung des optischen Eindrucks Kennst du das Land, wo… / Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,233), auf den Menschen bezogen: sitzt er da, glüet und schwitzt (17. Jahrhundert; L059 DWb); übertragen zum Ausdruck heftiger Gemütsbewegung glühende leidenschaft einer… nebenbuhlerin (Wieland; L059 DWb), die Augen glühen »wenn sie eine heftige Leidenschaft durch einen starken Glanz verrathen« (L003 Johann Christoph Adelung 1775); mit Richtungsbezeichnung ›heftig verlangen‹: die… nach gold und silber glüheten (1665; L059 DWb); seit dem Althochdeutschen transitiv
2 ›stark erhitzen‹, zumeist fachsprachlich, z. B. »in den Munzen das Silber, damit man es besser arbeiten kann« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch). Dazu norddeutsch ein Adjektiv gluh, glüh: die gluhen Augen (G.A.Bürger); von Wein und Reden glüh (Droste-Hülshoff). Weiter ↑ "Glut".
Glühbirne frühes 20. Jahrhundert für älteres Glasbirne (1884; L059 DWb) wohl nach dem Glühstrumpf der Gasbeleuchtung, ⇓ "S220" fachsprachlich Glühlampe; übertragen eine rote nase heiszt eine glühlampe oder glühbirne (1917; L059 DWb);
Glühwürmchen 1812, Glühwurm 1774 Hölty (L003 Johann Christoph Adelung 1775 hat nur Johanniswurm), besonders ⇓ "S137" mitteldeutsch; sonst von heutigen landschaftlichen Synonymen u. a. noch Johanniskäfer(l) Regensburg, Tirol usw., Johannisfünkchen Eifel, Mosel, Sonnenkäferl ⇓ "S164" österreichisch, Zündwürmle ⇓ "S214" südwestdeutsch (L048 DWA 3). ⇓ "S217"