Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gleiten
mhd. gliten, wurzelverwandt mit ↑ "glatt", westgermanisch (engl. glide), Intensivbildung ↑ "glitschen", starkes Verb (auch schwach bei Goethe, Schiller u. a.); von der leichten, schwebenden horizontalen oder abwärts gerichteten Bewegung; auch im Sinne von ›streichen‹, häufig passivisch mit lassen verbunden: wie sie die ähren im gehn durch ausgebreitete finger / gleiten läszt (Voß; L059 DWb); übertragen wie "huschen": ein Schatte von Spott schien über sein Gesicht zu gleiten (A131 Friedrich Hölderlin, Hyperion 32); dazu abgleiten, entgleiten, dagegen ausgleiten ohne den Begriff der Leichtigkeit ›stolpern‹; speziell gleitender Reimdreisilbiger‹ (z. B. speisende:reisende), nach ital. sdrucciolo (Zesen 1656).Gleitflug (1909; L059 DWb) ›schwebender antriebsloser Flug‹.
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