Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gipfel
15. Jahrhundert (Oswald von Wolkenstein), frühnhd. güpfel, ⇓ "S050" Diminutiv zu mhd. gupf (hochdeutsche Entsprechung zu ↑ "Kuppe"); ursprünglich allgemeiner ›höchster Punkt‹, auf Bäume bezogen bis ins 19. Jahrhundert auch im Sinne von ›Wipfel‹; daneben, wie seit dem 18. Jahrhundert fast ausschließlich ›Bergspitze‹: Über allen Gipfeln / Ist Ruh (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wandrers Nachtlied [Ein gleiches], I,1,98); übertragen ›Höhepunkt‹ (1583; L059 DWb): den höchsten gipfel seiner vollkommenheit (1689; L059 DWb), »weit verbreitet… heute« gipfel der gemeinheit (L059 DWb), seit früherem 20. Jahrhundert verkürzt im Ausruf wie "Höhe": Das ist der Gipfel! (L320 Trübner); dazu Gipfelkonferenz (L337 WdG) (⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. summit conference) in der Politik ›Treffen von Staatsoberhäuptern‹; besonders im Schweizerischen auch übertragen ›Hörnchen (Gebäck)‹ (dazu als Variante Gipfeli; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–21), ⇑ "Hörnchen", "Kipfel";gipfeln (L037 Petrus Dasypodius 1536); seit dem 19. Jahrhundert übertragen in etwas gipfelnseinen Höhepunkt erreichen‹.
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