Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gicht
1 Fem. , mundartlich auch Neutr. , mhd. giht Neutr. / Fem. , ⇓ "S001" vielleicht zu ahd. jehansagen‹ (↑ "Beichte") ›angesprochene, angezauberte Krankheit‹ (L355 ZDA53,101); bis ins 16. Jahrhundert für alle Arten von Gliederschmerzen und Entzündungen der Haut, insbesondere für krampfhafte Zuckungen, so noch jetzt schwäbisch der Plural Gichter, gichterisch; bis ins 18. Jahrhundert außerdem ›Gliederlähmung, Schlaganfall‹, daher gichtbrüchig (Luther) ›vom Schlag gelähmt‹, neuer ›gichtkrank‹; seit 1848 (W.L244 Wolfgang Pfeifer) im heutigen Sinn ›stoffwechselbedingte Gelenkentzündung‹.2 Fem. , um 1700, im ⇓ "S033" Bergwerk- und Hüttenwesen ›Mündung des Hochofens‹, daneben auch ›Menge von Erz oder Kohlen, die auf einmal in den Ofen gegeben wird‹, vielleicht zu einem mhd. -gihtGang‹.
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