Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gewitter
ahd. giwitiri (L303 Taylor Starck/ L303 John Cordon Wells), mhd. gewiter(e), Kollektivum zu "Wetter"; wie dieses noch frühneuhochdeutsch allgemein ›Witterung‹, daher steht "Ungewitter" (ursprünglich allgemein ›unangenehmes, böses Wetter‹) neben Gewitter wie "Unwetter" neben "Wetter"; häufig übertragen auf hereinbrechendes Unheil, auf Zornesausbruch (dafür meist Ungewitter) und Kampf (vgl. 1920 E.Jünger, In Stahlgewittern); die heutige spezielle Bedeutung ›Unwetter mit Blitz, Donner und heftigem Regen‹ erst seit dem 16. Jahrhundert (L200 Josua Maaler 1561). Dazugewittern (1550; L320 Trübner), vgl. mhd. wittern »wetter sein oder werden« (L190 Lexer); unpersönlich es gewittert, es hat ausgewittert; persönlicher Gebrauch ist literatursprachlich: die gewitternde Frühlingsnacht(Heyse), seine Stirne droht gewitternd (Freiligrath), hörte er sie eben in der Küche gewittern (G.Keller).
gewittrig Nebenform gewitterig (1847; L059 DWb), vgl. älteres gewitterhaft (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734).
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