Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gewässer
spätmhd. gewezzere, ⇓ "S113" Kollektivum zu "Wasser". In der älteren Zeit bedeutet es ›Hochwasser, Überschwemmung‹, so bei Luther in der Schilderung der Sintflut. Vielleicht ist hieran anzuschließen Welch entsetzliches Gewässer (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Der Zauberlehrling 87). In neuerer Zeit (seit dem 16. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer) wird es demgegenüber bezogen auf Meere und Seen, zumeist aber auf Flüsse und Bäche. Es wird dann auch bezogen auf einen speziellen See oder Fluß usw. (vgl. von des Axios breitem GewässerVoß) und erscheint daher oft im Plural, der dann aber auch wieder von einem einzelnen See oder Fluß gebraucht wird, vgl. die schlummerlosen Gewässer des Kephissos (A.Humboldt). Andere Verwendungsweisen sind vereinzelt.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Gewässer