Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gestreng
mhd. gestrenge; die ursprüngliche Bedeutung ›stark‹ hat sich länger erhalten als bei einfachem ↑ "streng", daran anschließend im späten Mittelalter ehrende Bezeichnung für den Ritterstand: den rittern und den knechtin schribit man: den gestrengin (Rothe), substantivisch Ew. Gestrengen noch im frühen 19. Jahrhundert (vgl. L033 Joachim Heinrich Campe); im Sinne von ›streng‹ heute veraltet bzw. archaisierend: so klärten sich ihre gestrengen Gesichter auf (Thümmel); die gestrengen Herrnumgangssprachlich ›Eisheilige‹ (vgl. L105 Georg Henisch: Gestrenge Herren regieren nicht lange; übertragen ›exakt, genau‹: vermittelst einer gestrengen Methode(I.Kant).
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