Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gestehen
ahd. gistan, mhd. gestan, gesten, ↑ "geständig"; ursprünglich in mannigfacher Verwendung, "stehen" folgend, so bis ins Frühneuhochdeutsche Gegensatz von "liegen" und "gehen", im Sinne von ›Stand halten‹ noch bei L305 Christoph Ernst Steinbach, bis ins 18. Jahrhundert im Sinne von ›fest werdengestandene (dicke) Milch (L003 Johann Christoph Adelung 1775); seit dem Mittelhochdeutschen in heutiger Bedeutung ›eine Schuld zugeben‹, ursprünglich mit Genitiv: Ich gestehe es, das… (L105 Georg Henisch), gestandene Schuld (L308 Kaspar Stieler); allgemeiner ›bekennen‹: ich gestehe gern, daß (L169 Matthias Kramer), gestanden sie sich ihre Liebe (L033 Joachim Heinrich Campe), dazu eingestehen; danach bis ins 18. Jahrhundert wie heute "zugestehen" ›einräumen, gewähren‹.
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