Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gestatten
ahd. gistaton, (↑ "statthaft"); eigentlich ›Gelegenheit, Möglichkeit zu etwas geben‹, ursprünglich mit Genitiv, dafür frühzeitig der Akkusativ; ›erlauben‹, mit persönlichem Subjekt und persönlichem Objekt: Sihon gestattet den kindern Jsrael den zug nicht durch seine grentze (A180 Martin Luther, 4.Mose 21,23), mit sächlichem Subjekt und persönlichem Objekt: kürze der zeit nit gestattet dise ding… ze thun(Geiler von Kaisersberg; L059 DWb); reflexiv Cajus gestattet sich nicht die geringste Ruhe (L003 Johann Christoph Adelung 1775), so auch wie ›sich die Freiheit nehmen‹: ich gestatte mir zu kommen; häufig im Partizip Prät. (L105 Georg Henisch), mit unpersönlichem Subjekt und in Anweisungstexten: es ist nicht gestattet, hier stehen zu bleiben(L059 DWb); mit Auslassung des Objekts »als ausdruck der höflichkeit«: gestatten Sie (L059 DWb), bei der Vorstellung gestatten: Schmidt.
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