Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
geschweige
1.Sg. Indikativ Präs. von ahd. giswigen, mhd. geswigenstillschweigen‹, noch bei Goethe einer Darstellung können wir nicht geschweigen; seit dem 16. Jahrhundert zu einer Konjunktion erstarrt, häufig mit denn verbunden (L012 Otto Behaghel, Syntax 3,116;177) ›erst recht nicht‹, ›schon gar nicht‹, heute nur nach negativen Sätzen wie noch weniger (↑ "wenig"): daß sie hier nicht einheimisch sind, geschweige, daß sie fähig wären… (Wieland), das hält ein jüngerer Mann nicht aus, geschweige ein alter; früher auch nach positiven Sätzen wie vollends: dem Ruhm opfern sie alles auf, Vater, Brüder, Söhne, Weib, geschweige Untertanen und Diener (Herder), einem gebildeten Menschen, geschweige denn einem Liebhaber, würde ein solcher Name auf den Lippen stocken (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 28,28,7).
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