Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
geo-
erd-, Erd-, Land-‹ (von griech. ge ›Erde, Land‹) Bestimmungswort zusammengesetzter Nomina der Wissenschaftssprache, z. B. Geobotanik, Geochemie, Geophysik, Geozoologie, geomagnetisch, geozentrisch (zahlreiche weitere fachsprachliche Zusammensetzungen s. L097 GWb).Geodäsie (griech. geodaisía ›Erd-, Landverteilung‹, mittellat. geodesia ›Erdvermessung‹) L349 Christian Wolff 1716 (Geodesie s. v. Geometria practica), zunächst ›Landvermessung‹, »Landeintheilung« (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), heute ›Wissenschaft und Technik von der Vermessung der Erde und von Landstücken‹: Tja. Die Poesie ist doch wohl,wie die Geodäsieein allgegenwärtiges Wesen! (A.A226 Arno Schmidt, Trommler 100); dazu
Geodät (Oertel 1826) und
geodätisch (L092 GoeWb).
Geographie (griech. und lat. geographia ›Erdbeschreibung‹) aus wissenschaftssprachlichem Latein im 16. Jahrhundert ins Deutsche (Geographei 1521, Geographie 1543; L081 FWb) ›Wissenschaft der Erdbeschreibung‹; dazu
Geograph (1595; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) und
geographisch (17. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer).
Geologie ( < neulat. geologia, allgemein ›Wissenschaft von der Erde‹) 1727 (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›Wissenschaft von der Geschichte der Erde, ihrer Tier- und Pflanzenwelt‹, bis ins 20. Jahrhundert (vgl. L056 Duden 101929) daneben häufig Geognosie (eigentlich ›Wissenschaft vom Aufbau der Erdkruste‹); dazu in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Geologe (1800 Geolog; L092 GoeWb) und
geologisch (1795; L092 GoeWb).
Geometrie mhd. geometrieLand- und Feldmeßkunst‹ (so noch L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), seit dem 15. Jahrhundert (L081 FWb) jedoch zunehmend ⇓ "S130" mathematisch-wissenschaftlich ›Lehre von den ebenen und räumlichen Gebilden‹; dazu
geometrisch 1558 (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); dagegen
Geometer Mask. , mhd. geometras, geometer, ›Landvermesser‹ (s. oben Geodät).
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