Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gelenk
ahd. gi(h)lenki, mhd. gelenke ist aus einem ⇓ "S239" untergegangenen Femininum Lanke, ahd. (h)lanka (woraus franz. flanc, vgl. "Flanke") abgeleitet (dazu auch "lenken"), das den weichen Teil des Körpers zwischen Ober- und Unterkörper bezeichnet. Es ist dann auf die anderen biegsamen Teile des Körpers übertragen, heute ferner auf bewegliche Verbindungen von Maschinenteilen. Dazu ein Adjektiv gelenk, mhd. gelenke, ›biegsam, leicht beweglich‹ (die gelenken Glieder A075 Johann Wolfgang von Goethe, Der Gott und die Bajadere 51; die gelenke Kraft Schiller), das jetzt im Gebrauch gegen die Weiterbildung des 17. Jahrhundertsgelenkig (1664; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) zurücktritt, während ungelenk noch in Gebrauch ist. Dazu bei A075 Johann Wolfgang von Goethe noch das alte Gelenkheit (Dichtung und Wahrheit 28,122,4) statt des jetzigen
Gelenkigkeit (18. Jahrhundert; L059 DWb).
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