Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gegner
Als ⇓ "S154" Nomen agentis mittelniederdt. jegenere (zum Verb mittelniederdt. jegenen; vgl. ahd. gaganen, mhd. gegenen, frühnhd. gegnen, erhalten in "begegnen", "entgegnen") in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts (1641 L284 Justus Georg Schottelius; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ins Hochdeutsche übernommen. Zunächst (mittelniederdeutsch 14. Jahrhundert; L059 DWb) ⇓ "S181" rechtssprachlich (wohl als Lehnübersetzung von lat. adversarius) ›Widersacher‹, Prozeßgegner, Unfallgegner, dann auch übertragen (euphemistisch) ›Feind‹, Kriegsgegner, auf den Gegner stoßen, zum Gegner überlaufen, mit dem Gegner verhandeln; allgemein übertragen ›Person oder Macht, die gegen jmdn. oder etwas opponiert oder kämpftKernkraftgegner, Kernwaffengegner, Regimegegner; denn die Regierungen müssen doch durch ihre bezahlten Schreiber beweisen lassen, daß ihre Gegner Dummköpfe oder unsittliche Menschen sind (A030 Georg Büchner, Brief vom 28.7.1835), ein persönlicher, politischer, ein unversöhnlicher, erbitterter Gegner, heute auch speziell sportsprachlich ›Gegenpartei‹, ›Gegenspieler‹, Angstgegner, Wunschgegner, ein gefährlicher, starker, ein ebenbürtiger, unterlegener Gegner, den Gegner angehen, schlagen. Dazugegnerisch 1731 (L164 Friedrich Kluge),
Gegnerschaft 1806 (Fichte; L059 DWb).
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