Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gefälle
ahd. gifelle, mhd. gevelle, Kollektivbildung zu "Fall".1 ›Höhenunterschied‹, ›Bodenneigung‹ das Gefälle eines Wasserlaufs, einer Straße. Umgangssprachlich
⊚ ein gutes Gefälle haben ›viel trinken können‹ (1839; L059 DWb), das »zugrunde liegende Bild ist vom Bach übertragen, der durch sein Gefälle die Mühle treibt« (L258 Lutz Röhrich).
2 Übertragen ›Ertrag eines Grundstücks‹, ›Abgabe an die Obrigkeit‹, bis ins 20. Jahrhundert (vgl. L344 Wessely-Schmidt 1925: »aus der Feudalzeit«), zumeist im Plural die herrschaftlichen Gefälle. Die Gefälle entrichten (L033 Joachim Heinrich Campe).
3 Ferner im 20. Jahrhundert (L337 WdG) übertragen ›Wertunterschied‹, ›Rangunterschied‹, zumeist wirtschaftlich, Lohngefälle, Preisgefälle, Währungsgefälle, Zinsgefälle, "Nord-Süd-Gefälle", soziales Gefälle.
ahd. gifelle, mhd. gevelle, Kollektivbildung zu "Fall".1 ›Höhenunterschied‹, ›Bodenneigung‹ das Gefälle eines Wasserlaufs, einer Straße. Umgangssprachlich
⊚ ein gutes Gefälle haben ›viel trinken können‹ (1839; L059 DWb), das »zugrunde liegende Bild ist vom Bach übertragen, der durch sein Gefälle die Mühle treibt« (L258 Lutz Röhrich).
2 Übertragen ›Ertrag eines Grundstücks‹, ›Abgabe an die Obrigkeit‹, bis ins 20. Jahrhundert (vgl. L344 Wessely-Schmidt 1925: »aus der Feudalzeit«), zumeist im Plural die herrschaftlichen Gefälle. Die Gefälle entrichten (L033 Joachim Heinrich Campe).
3 Ferner im 20. Jahrhundert (L337 WdG) übertragen ›Wertunterschied‹, ›Rangunterschied‹, zumeist wirtschaftlich, Lohngefälle, Preisgefälle, Währungsgefälle, Zinsgefälle, "Nord-Süd-Gefälle", soziales Gefälle.