Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gedenken
ahd. githenken, mhd. gedenken, konnte ursprünglich gebraucht werden1 wie "denken" im Sinne von ›vorstellen‹, so noch in der Sprache der klassischen Periode: wie sich's der unbegränzte Sinn/ Gedenken mag (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 1450); so kannst du dir / als sittlich nicht den einzelnen gedenken (H. v.Kleist; L059 DWb). Sonst ist es auf bestimmte Verwendungsweisen eingeschränkt, heute insgesamt veraltend, nur gehoben.
2 ›an Vergangenes denken, sich erinnern‹, mit Genitiv: Er gedachte der alten Zeiten. Daneben gedenken an statt gedenken mit Genitiv: Da gedachte Gott an Noah (A180 Martin Luther, 1.Mose 8,1); erhalten das Substantiv "Angedenken". Lebendig sind Zusammensetzungen wie "Menschengedenken", Gedenkgottesdienst, Gedenkminute, Gedenktafel usw.
3 In gedenken mit Genitiv kann auch eine Äußerung des Gedenkens, ein Erwähnen liegen; früher Partizipialadjektiv gedacht ›erwähnt, besagt‹.
4.1 Mit anderer Konstruktion jmdm. etwas gedenken ›nachtragen‹, also auf etwas Übles bezogen: wird den Streit/ Nicht unserm Freund und uns gedenken wollen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 1749),
4.2 seltener auf Gutes: Gedenck mir mein Gott zum besten / alles das ich diesem Volck gethan habe (A180 Martin Luther, Nehemia 5,19).
5 Auf die Zukunft bezogen ›beabsichtigen‹, mit zuund Infinitiv: Was gedenkst du nun zu tun? Zu gedenken(1) das ⇓ "S093" Substantiv
Gedenken (mhd. ), im Gedenken an für in memoriam. Veraltet das Adjektiv gedenk, bei Goethe, Schiller u. a. wie ↑ "eingedenk", wohl erst aus diesem gebildet, fehlt L033 Joachim Heinrich Campe 1808 und L111 Johann Christian August Heyse 1833; vgl. daß ich gedenk des Schwures sei (Heine); auch ohngedenk der vielen Hälse und Beine(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom Mai 94.)
ahd. githenken, mhd. gedenken, konnte ursprünglich gebraucht werden1 wie "denken" im Sinne von ›vorstellen‹, so noch in der Sprache der klassischen Periode: wie sich's der unbegränzte Sinn/ Gedenken mag (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 1450); so kannst du dir / als sittlich nicht den einzelnen gedenken (H. v.Kleist; L059 DWb). Sonst ist es auf bestimmte Verwendungsweisen eingeschränkt, heute insgesamt veraltend, nur gehoben.
2 ›an Vergangenes denken, sich erinnern‹, mit Genitiv: Er gedachte der alten Zeiten. Daneben gedenken an statt gedenken mit Genitiv: Da gedachte Gott an Noah (A180 Martin Luther, 1.Mose 8,1); erhalten das Substantiv "Angedenken". Lebendig sind Zusammensetzungen wie "Menschengedenken", Gedenkgottesdienst, Gedenkminute, Gedenktafel usw.
3 In gedenken mit Genitiv kann auch eine Äußerung des Gedenkens, ein Erwähnen liegen; früher Partizipialadjektiv gedacht ›erwähnt, besagt‹.
4.1 Mit anderer Konstruktion jmdm. etwas gedenken ›nachtragen‹, also auf etwas Übles bezogen: wird den Streit/ Nicht unserm Freund und uns gedenken wollen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 1749),
4.2 seltener auf Gutes: Gedenck mir mein Gott zum besten / alles das ich diesem Volck gethan habe (A180 Martin Luther, Nehemia 5,19).
5 Auf die Zukunft bezogen ›beabsichtigen‹, mit zuund Infinitiv: Was gedenkst du nun zu tun? Zu gedenken(1) das ⇓ "S093" Substantiv
Gedenken (mhd. ), im Gedenken an für in memoriam. Veraltet das Adjektiv gedenk, bei Goethe, Schiller u. a. wie ↑ "eingedenk", wohl erst aus diesem gebildet, fehlt L033 Joachim Heinrich Campe 1808 und L111 Johann Christian August Heyse 1833; vgl. daß ich gedenk des Schwures sei (Heine); auch ohngedenk der vielen Hälse und Beine(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom Mai 94.)