Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Geblüt
spätmhd. geblüete (1412; L320 Trübner), Kollektivum zu "Blut"; zunächst (heute veraltet)1Gesamtheit des Blutes in einem KörperSo stürzt der Feind, Mann über Mann, / Ersäuft im eigenen Geblüte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,10518), oft bezogen auf die Beschaffenheit des Blutes dickes, gutes, zähes Geblüt und übertragen auf Temperamente hitziges Geblüt usw., besonders schwarzes Geblüt (L105 Georg Henisch) ›Melancholie‹; das Geblüt kommt in Wallung;
2 durch die Vorstellung »als Träger bestimmter sich fortpflanzender Eigenschaften« (W.L244 Wolfgang Pfeifer) 1.Hälfte des 16. Jahrhunderts (Luther; L059 DWb) übertragen (heute gehoben) ›Abstammung, Herkunftadliges Geblüt, Prinzen von Geblüt.
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