Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Gasse
ahd. gazza, mhd. gazze, gemeingermanisch, ⇓ "S029" ursprünglich ›in Städten und Dörfern zwischen den Häusern laufender Weg‹, ähnlich wie ↑ "Straße", durch dessen Konkurrenz (zuerst norddeutsch) Gasseauf ›schmaler Weg in Stadt oder Dorf‹ verengt wurde; übertragen ›schmaler Weg, Durchgang, Spalierder freiheit eine gasse!(Körner; L059 DWb) und ›die Bewohner einer Gasse‹ bzw. (abwertend) ›die Menschen auf der GasseSo fängt er neulich einen Amor in Thon zu formen an, wozu er das Muster auf der Gasse unter den Betteljungen aufgriff (A192 Eduard Mörike, Nolten 251); ↑ "Hans";Gassenhauer (1517; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›auf der Straße gesungenes Lied‹, ursprünglich ohne verächtlichen Nebensinn; frühneuhochdeutsch zunächst wohl ›ein auf der Straße umherziehender Mensch‹ (zu bair. hauenlaufen‹, ↑ "abhauen"); dann speziell ›von Nachtbummlern gesungenes Lied‹.
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