Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Garten
ahd. garto, mhd. garte ›eingefriedetes Stück Land zum Anbau von Pflanzen‹, im Gegensatz zu Kamp zu Häusern (heute auch Städten) gehörig, abgeschwächter Gegensatz zu "Feld" bei Weingarten und Baumgarten (12. Jahrhundert; L059 DWb); oft unterschieden nach seiner Nutzung – z. B. Blumengarten (ahd. ; L059 DWb), übertragen auch Tiergarten (mhd. ; L059 DWbs. v. Thiergarten) – oder der Lage, z. B. Schloßgarten (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741 s. v. Schloß); konnotiert als ›schön, friedvoll‹ wie ein Garten ist das Land zu schauen (A222 Friedrich Schiller, Tell 3,3); mythisches Sinnbild, z. B. der Garten Eden ›Garten Gottes, Paradies‹ (A180 Martin Luther, 1.Mose 2,8); metaphorisch ›Ort des liebevollen Wirkens und Aufenthalts‹ Sei du, Gesang,… mit sorgender Liebe mir / gepflegt, der Garten, wo ich wandelnd… wohne (A131 Friedrich Hölderlin, Mein Eigentum), so auch J.Grimm: Zwei spinnen [Kritiker] sind auf die kräuter dieses wortgartens gekrochen (L059 DWb, Vorrede LXVIII), übertragen im Sinne von ›Frau‹ (A180 Martin Luther, Hohelied 4,12), speziell »ein häufiges Symbol des weiblichen Genitals« (S.A063 Sigmund Freud I,167); übertragen auch z. B. Biergarten (L059 DWb 1876 s. v. Garten), verblaßt ⇑ "Kindergarten", "Irrgarten";⊚ etwas geht quer durch den Garten ›ist aus gemischten Bestandteilen‹ (ursprünglich von einer Gemüsesuppe; L097 GWb); ↑ "Schrebergarten".
Gartenbau ›Arbeit im Garten‹ (17. Jahrhundert), »Gartenkunst« (L004 Johann Christoph Adelung);
Gartenlaube ›Schutzdach, Hütte im Garten‹ J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741; Die Gartenlaube Titel einer von 1853 bis 1943 weitverbreiteten Familien-Zeitschrift;
Gärtner ahd. gartari, mhd. gart(e)nære, gertner ›Gartenbau betreibende Person‹ Ein… Mann in Livree, der Gärtner des Hauses, stand vor ihm (A192 Eduard Mörike, Mozart 1,867); vom 15. Jahrhundert (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) bis ins 20. Jahrhundert (L109 Moriz Heyne) ›Hintersasse, Dorfbewohner ohne Ackerland‹;
Gärtnerei wie Gartenbau; auch ›Gartenanlagen‹ bzw. (spezieller) »gröszerer garten mit einschlusz des geschäftlichen betriebes« (18. Jahrhundert; L059 DWb).
Gartenbau ›Arbeit im Garten‹ (17. Jahrhundert), »Gartenkunst« (L004 Johann Christoph Adelung);
Gartenlaube ›Schutzdach, Hütte im Garten‹ J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741; Die Gartenlaube Titel einer von 1853 bis 1943 weitverbreiteten Familien-Zeitschrift;
Gärtner ahd. gartari, mhd. gart(e)nære, gertner ›Gartenbau betreibende Person‹ Ein… Mann in Livree, der Gärtner des Hauses, stand vor ihm (A192 Eduard Mörike, Mozart 1,867); vom 15. Jahrhundert (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) bis ins 20. Jahrhundert (L109 Moriz Heyne) ›Hintersasse, Dorfbewohner ohne Ackerland‹;
Gärtnerei wie Gartenbau; auch ›Gartenanlagen‹ bzw. (spezieller) »gröszerer garten mit einschlusz des geschäftlichen betriebes« (18. Jahrhundert; L059 DWb).