Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
garstig
(1420; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) aus einem untergegangenen Substantiv mhd. garst(ahd. gersti), neben dem auch ein Adjektiv garst bestand, beides erst spät auftretend;1ranzig, verdorben‹ (von Speisen), garstiges Fett, Öl, Fleisch noch im 18. Jahrhundert (L004 Johann Christoph Adelung); im 17. Jahrhundert (1682 Weise; L320 Trübner) und bis ins 19. Jahrhundert (L264 Daniel Sanders) auch ›schmutzigdaß er sich das Kleid nicht garstig mache (Lessing; L320 Trübner);
2 seit dem 15. Jahrhundert (L059 DWb) von unfreundlichem Benehmen, auch allgemein ›widerwärtig‹ (Luther): Ein garstig Lied! Pfui! ein politisch Lied (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2092); das Adverb zuweilen allgemein verstärkend gebraucht: er wird garstig betrogen (Schiller; L059 DWb).
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