Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gären
ahd. jesan, mhd. jesen (bis ins 15. Jahrhundert; L320 Trübner); schon althochdeutsch (L320 Trübner) ›unter Bildung von Alkohol oder Säure in schäumende Zersetzung (in Gärung) geraten‹, mittelhochdeutsch auch transitiv ›in Gärung versetzen‹ (wofür ahd. jerian) und übertragen ›innerlich unruhig sein, brodeln‹, in diesem Sinn meist regelmäßig konjugiert: es reift unsere Kunst vieleicht, / Da, dem Jünglinge gleich, lange sie schon gegährt (A131 Friedrich Hölderlin, An die jungen Dichter); dazu "Gare": Teig, Wein, Bier ist in der Gare (↑ "gar"); die ältere Nebenform Gäre steht bis ins 19. Jahrhundert meist fürGärung (16. Jahrhundert; L059 DWb) ›das Gären‹;
Gur Verbalabstraktum zu gären (vgl. L105 Georg Henisch s. v. gar), seit dem 16. Jahrhundert (1562; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) in der heute allein üblichen ⇓ "S033" bergmannssprachlichen Bedeutung ›breiige, aus dem Gestein herausgärende Flüssigkeit‹.
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