Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gammeln
1 mittelniederdt. gam(m)elen ›alt werden‹, nord- und westgermanisch, heute hoch- und umgangssprachlich ›verderben, faulen‹ (häufig bezogen auf Lebensmittel), dafür jedoch meist vergammeln; gamm(e)lig »alt« (Sprach-Brockhaus 1935) ›verdorben, faul‹ und Gammel »altes, schlechtes, dreckiges Zeug« (L056 Duden [Leipzig] 1951).2 ›müßiggehen, faulenzen‹, »ohne Tätigkeitsdrang und ohne äußere Ansprüche in den Tag hinein leben« (L097 GWb) Wenn ich arbeite, dann arbeite ich, und wenn ich gammle, dann gammle ich (A208 Ulrich Plenzdorf, Leiden 66); wohl aus süd- und ⇓ "S232" westmitteldeutschen Mundarten aufgenommen (vgl. L059 DWb), ⇓ "S192" Schlagwort der 60er Jahre; dazu
Gammler ›gesellschaftliche Normen ablehnende (jugendliche) Person, die keiner geregelten Beschäftigung nachgeht‹ (1963 J.Kerouac, Gammler, Zen und hohe Berge), mit Gammlerin, Gammlertum L056 Duden 161967.
1 mittelniederdt. gam(m)elen ›alt werden‹, nord- und westgermanisch, heute hoch- und umgangssprachlich ›verderben, faulen‹ (häufig bezogen auf Lebensmittel), dafür jedoch meist vergammeln; gamm(e)lig »alt« (Sprach-Brockhaus 1935) ›verdorben, faul‹ und Gammel »altes, schlechtes, dreckiges Zeug« (L056 Duden [Leipzig] 1951).2 ›müßiggehen, faulenzen‹, »ohne Tätigkeitsdrang und ohne äußere Ansprüche in den Tag hinein leben« (L097 GWb) Wenn ich arbeite, dann arbeite ich, und wenn ich gammle, dann gammle ich (A208 Ulrich Plenzdorf, Leiden 66); wohl aus süd- und ⇓ "S232" westmitteldeutschen Mundarten aufgenommen (vgl. L059 DWb), ⇓ "S192" Schlagwort der 60er Jahre; dazu
Gammler ›gesellschaftliche Normen ablehnende (jugendliche) Person, die keiner geregelten Beschäftigung nachgeht‹ (1963 J.Kerouac, Gammler, Zen und hohe Berge), mit Gammlerin, Gammlertum L056 Duden 161967.