Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
galant
nach franz. galant(vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch);1 ›elegant gekleidet, herausgeputzt, schön‹ (um 1670; L059 DWb), allgemein (und alamodisch ersetzend) ›fein, sehr modisch, gefällig‹ (⇓ "S207" als sehr häufig gebrauchtes Wort 1687 von A261 Christian Thomasius kritisiert; L081 FWb) herrje, die Damen! Bunt wie die Paradiesvögel… und mächtig galant (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 151); zugleich
2 ›erotisch gefällig, einschmeichelnd‹ (1660; L081 FWb), ›höflich umwerbend (gegenüber Damen)‹ (1746; L081 FWb), ›Liebeshändel betreffend‹ (1747; L059 DWb), galante Dichtung ›Gesellschaftsdichtung mit erotischer Thematik 1680–1720‹, galante Krankheit ›Geschlechtskrankheit‹ (19. Jahrhundert; L059 DWb); ↑ "Galan"; ⇓ "S031" Bedeutung(1) wird im 20. Jahrhundert ungebräuchlich (vgl. L109 Moriz Heyne), (2) verschlechtert sich im 19. Jahrhundert zu ›nett, verbuhlt, liederlich‹ (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.) Sie würden… die Sache gesellschaftlich-leidenschaftlich gestalten, kurz hahnenmäßig. Das wäre gewiß sehr männlich… und galant (1924 Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 821), diese Bedeutung in galantes Abenteuer erhalten; heute zumeist ›besonders höflich und zuvorkommend gegenüber Damen‹.
Galanterie
1 ›modische, feine Lebensart‹ (1687; L081 FWb) bis etwa 1800; heute noch erhalten ›Höflichkeit (gegenüber Damen)‹, spezieller ›Kompliment, Schmeichelei‹ (1678; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); übertragen ›kleines Geschenk‹ und ›Schmuck‹ (L308 Kaspar Stieler 1691), wofür auch Galanteriewaren (1684; L081 FWb), heute veraltet »modisches Zubehör zur Kleidung« (L097 GWb);
2 ›Liebeshändel‹ (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) bis ins 20. Jahrhundert (L242 Richard Pekrun).
2 ›erotisch gefällig, einschmeichelnd‹ (1660; L081 FWb), ›höflich umwerbend (gegenüber Damen)‹ (1746; L081 FWb), ›Liebeshändel betreffend‹ (1747; L059 DWb), galante Dichtung ›Gesellschaftsdichtung mit erotischer Thematik 1680–1720‹, galante Krankheit ›Geschlechtskrankheit‹ (19. Jahrhundert; L059 DWb); ↑ "Galan"; ⇓ "S031" Bedeutung(1) wird im 20. Jahrhundert ungebräuchlich (vgl. L109 Moriz Heyne), (2) verschlechtert sich im 19. Jahrhundert zu ›nett, verbuhlt, liederlich‹ (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.) Sie würden… die Sache gesellschaftlich-leidenschaftlich gestalten, kurz hahnenmäßig. Das wäre gewiß sehr männlich… und galant (1924 Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 821), diese Bedeutung in galantes Abenteuer erhalten; heute zumeist ›besonders höflich und zuvorkommend gegenüber Damen‹.
Galanterie
1 ›modische, feine Lebensart‹ (1687; L081 FWb) bis etwa 1800; heute noch erhalten ›Höflichkeit (gegenüber Damen)‹, spezieller ›Kompliment, Schmeichelei‹ (1678; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); übertragen ›kleines Geschenk‹ und ›Schmuck‹ (L308 Kaspar Stieler 1691), wofür auch Galanteriewaren (1684; L081 FWb), heute veraltet »modisches Zubehör zur Kleidung« (L097 GWb);
2 ›Liebeshändel‹ (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) bis ins 20. Jahrhundert (L242 Richard Pekrun).