Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
gaffen
(mhd. ) altnord. gapa, mittelniederdt. gapen, ursprünglich ›den Mund aufsperren‹ (↑ "jappen"), so noch im 19. Jahrhundert (L264 Daniel Sanders), übertragen der gaffenden Todeswunde (Voß, Ilias); auch schon mittelniederdeutsch »mit offenem Munde (voll Verwunderung) sehen« (L275 Karl Schiller/ L275 August Lübben), woraus frühneuhochdeutsch (1494; L059 DWb) und bis heute gültig ›neugierig schauen, begierig anstarren‹ (mhd. kapfen), schon von L308 Kaspar Stieler als abwertend eingeschätzt, fieng… an mit weit offnen augen und gähnendem munde zu gaffen (Wieland; L059 DWb). Redensartlich Was gibt es da zu gaffen? (vgl. L308 Kaspar Stieler). ↑ "vergaffen". Gaffer (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) »eine Person, die… etwas mit weit geoffneten Augen, auch wol mit dummer Bewunderung ansieht« (L033 Joachim Heinrich Campe).
(mhd. ) altnord. gapa, mittelniederdt. gapen, ursprünglich ›den Mund aufsperren‹ (↑ "jappen"), so noch im 19. Jahrhundert (L264 Daniel Sanders), übertragen der gaffenden Todeswunde (Voß, Ilias); auch schon mittelniederdeutsch »mit offenem Munde (voll Verwunderung) sehen« (L275 Karl Schiller/ L275 August Lübben), woraus frühneuhochdeutsch (1494; L059 DWb) und bis heute gültig ›neugierig schauen, begierig anstarren‹ (mhd. kapfen), schon von L308 Kaspar Stieler als abwertend eingeschätzt, fieng… an mit weit offnen augen und gähnendem munde zu gaffen (Wieland; L059 DWb). Redensartlich Was gibt es da zu gaffen? (vgl. L308 Kaspar Stieler). ↑ "vergaffen". Gaffer (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) »eine Person, die… etwas mit weit geoffneten Augen, auch wol mit dummer Bewunderung ansieht« (L033 Joachim Heinrich Campe).