Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
fünf
ahd. funf(älter fimf, finf, griech. pénte, lat. quinque). Der Umlaut kam ursprünglich nur der flektierten Form fünfe (ahd. funfi) zu, daher auch funfzehn, funfzig (mundartlich fufzehn, fufzig) sich umgangssprachlich bis jetzt erhalten haben; Aus Fünf und Sechs, / So sagt die Hex' / Mach' Sieben und Acht (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2546 im Hexeneinmaleins); auf die Sinne bezogen bereits althochdeutsch: ze allen iro uzeren finf sinnen (L059 DWb), mittelhochdeutsch sumerzit und wibes minne / mannen trœstet die fünf sinne (L059 DWb); Zusammenschreibung fünfunddreißig seit dem 16. Jahrhundert, aber noch bis ins 19. Jahrhundert auch getrennt fünf und dreißig (L059 DWb); flektiert zur Bezeichnung einer Gruppe von fünf Menschen: nun ging der zug zu fünfen zum dorfe hinaus (Goethe; L059 DWb); als Zensur im Sinne von ›mangelhaft‹ seit dem frühen 20. Jahrhundert (vgl. L320 Trübner). Redensarten:⊚⊚ (sich) alle fünf Finger nach etwas lecken ›begierig nach etwas sein‹: dasz ich alle fünfe nach jedem wische, der von Dir kommt, lecke (Wieland; L059 DWb); etwas an fünf Fingern abzählen können (L059 DWb), wenn etwas offensichtlich ist; (auf/ alle) fünf Minuten ›kurze Zeit‹: da er auf fünf Minuten in meine Werkstatt kam (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Käthchen 1,1); das fünfte Rad am Wagen (›überflüssig‹) sein (L293 Karl Simrock; L059 DWb); fünfe gerade sein lassen (16. Jahrhundert; L059 DWb) ›etwas nicht so genau nehmen‹;
fünfzehn umgangssprachlich
⊚ kurze fünfzehn machen ›kurzen Prozeß machen‹, vielleicht nach den 15 Steinen des Puffspiels (L019 Wilhelm Borchardt 160), bei Handwerkern und Arbeitern Fünfzehn ›Pause von 15 Minuten‹ (L254 Der richtige Berliner);
fünfzig ahd. fimfzuc, mhd. vünfzec, -ic; bei A075 Johann Wolfgang von Goethe meist unumgelautet: Der Mann von funfzig Jahren (Wanderjahre 2.Buch, 3.Kap.);
Fünfziger ›ein Mann von fünfzig Jahren‹ (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch) bzw. ›jmd. zwischen 50 und 60 Jahren‹; auch von Münze (L004 Johann Christoph Adelung) bzw. Geldschein.
fünfzehn umgangssprachlich
⊚ kurze fünfzehn machen ›kurzen Prozeß machen‹, vielleicht nach den 15 Steinen des Puffspiels (L019 Wilhelm Borchardt 160), bei Handwerkern und Arbeitern Fünfzehn ›Pause von 15 Minuten‹ (L254 Der richtige Berliner);
fünfzig ahd. fimfzuc, mhd. vünfzec, -ic; bei A075 Johann Wolfgang von Goethe meist unumgelautet: Der Mann von funfzig Jahren (Wanderjahre 2.Buch, 3.Kap.);
Fünfziger ›ein Mann von fünfzig Jahren‹ (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch) bzw. ›jmd. zwischen 50 und 60 Jahren‹; auch von Münze (L004 Johann Christoph Adelung) bzw. Geldschein.