Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Frosch
ahd. frosc, gemeingermanisch; als Fabelwesen und Märchenfigur seit dem Mittelalter: ›du garstiger Frosch!‹… wie er herab auf das Bett kam, da wars ein schöner, junger Prinz (Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Froschkönig); sei kein Frosch!sei nicht so kühl, zier dich nicht!‹; dazu Wetterfrosch, übertragen der beste politische Thermometer… Wetterfrosch (A118 Heinrich Heine, Lutezia 31.3.1841); seit dem 18. Jahrhundert (vgl. L059 DWb) übertragen auf eine Art Feuerwerkskörper nach der hüpfenden Bewegung, verdeutlicht Knallfrosch; ⇓ "S211" studentensprachlich ›Gymnasiast, Schüler‹ (1822; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 5,53), wohl weil der Frosch Wasser trinkt (statt Wein), vgl. auch den Figurennamen Frosch in A075 Johann Wolfgang von Goethes Faust (Szene ›Auerbachs Keller‹, schon Urfaust).
Froschperspektive pejorativ ›Sicht von unten‹ (2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), Gegenbildung zu älteren Adlerperspektive, "Vogelperspektive".
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