Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
froh
ahd. / mhd. fro zu faktitivem "freuen" und zu "Freude", nur deutsch, altsächsisch, mittelniederländisch; verwandt mit altnord. frár ›hurtig‹; der früher übliche Genitiv, den die heutige Verbindung mit über ablöste, erhalten in froh werden (gehoben): er wird seines Lebens weder satt noch fro (L308 Kaspar Stieler), dazu frohen Mutes, mhd. vromüete, -muot und frohgemut aus frohmütig (veraltet) »frisch/ frolich vnd mutig« (L105 Georg Henisch); im Festtagswunsch frohe Ostern etc., wie Tages Arbeit, abends Gäste / Saure Wochen, frohe Feste (A075 Johann Wolfgang von Goethe Der Schatzgräber), auf den Gesichtsausdruck bezogen: Zu frohen Nachrichten gehören nun einmal frohe Gesichter, [aber] der Anblick des hilfswütigen Kowalski läßt kein Lächeln aufkommen (J.A006 Jurek Becker, Lügner 148); »in neuerer Umgangssprache« (L320 Trübner) im Sinne von ›zufrieden‹. ⇓ "S075" Grundwort in zahlreichen Zusammensetzungen: lebensfroh (A075 Johann Wolfgang von Goethe Tasso 1818; von L033 Joachim Heinrich Campe als neues Wort markiert), schadenfroh (1565 Barth; L308 Kaspar Stieler), heilfroh (bei L033 Joachim Heinrich Campe Wort der niedrigen Schreibart), neu "farbenfroh". frohlocken mhd. vrolocken, durch Luther allgemein üblich geworden, -locken aus veraltet lecken ›mutwillig ausschlagen‹, ›hüpfen‹ (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 9,5), daher »mit den Fuessen dopplen / … mit den Händen klopffen / … / jauchzen / jubilieren / triumphieren / tantzen vnd springen«, auch mit der Vorstellung der Niedertracht: »vor frewden springen [über] eines andern vnglück« (L105 Georg Henisch).
fröhlich ahd. frolih, frawalihho, mhd. vrœlich, -e, Frolich angesicht (L200 Josua Maaler), froliche farb (L200 Josua Maaler), fröhliche Wissenschaft lautet die »im 14.Jahrhundert von Toulouse aus ergangene [..] Devise der Troubadours« (L181 Otto Ladendorf), mit Nietzsches so benannter Abhandlung, Untertitel »la gaya scienza«, aus dem Jahr 1882 zum ⇓ "S192" Schlagwort geworden. ⇓ "S075"
ahd. / mhd. fro zu faktitivem "freuen" und zu "Freude", nur deutsch, altsächsisch, mittelniederländisch; verwandt mit altnord. frár ›hurtig‹; der früher übliche Genitiv, den die heutige Verbindung mit über ablöste, erhalten in froh werden (gehoben): er wird seines Lebens weder satt noch fro (L308 Kaspar Stieler), dazu frohen Mutes, mhd. vromüete, -muot und frohgemut aus frohmütig (veraltet) »frisch/ frolich vnd mutig« (L105 Georg Henisch); im Festtagswunsch frohe Ostern etc., wie Tages Arbeit, abends Gäste / Saure Wochen, frohe Feste (A075 Johann Wolfgang von Goethe Der Schatzgräber), auf den Gesichtsausdruck bezogen: Zu frohen Nachrichten gehören nun einmal frohe Gesichter, [aber] der Anblick des hilfswütigen Kowalski läßt kein Lächeln aufkommen (J.A006 Jurek Becker, Lügner 148); »in neuerer Umgangssprache« (L320 Trübner) im Sinne von ›zufrieden‹. ⇓ "S075" Grundwort in zahlreichen Zusammensetzungen: lebensfroh (A075 Johann Wolfgang von Goethe Tasso 1818; von L033 Joachim Heinrich Campe als neues Wort markiert), schadenfroh (1565 Barth; L308 Kaspar Stieler), heilfroh (bei L033 Joachim Heinrich Campe Wort der niedrigen Schreibart), neu "farbenfroh". frohlocken mhd. vrolocken, durch Luther allgemein üblich geworden, -locken aus veraltet lecken ›mutwillig ausschlagen‹, ›hüpfen‹ (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 9,5), daher »mit den Fuessen dopplen / … mit den Händen klopffen / … / jauchzen / jubilieren / triumphieren / tantzen vnd springen«, auch mit der Vorstellung der Niedertracht: »vor frewden springen [über] eines andern vnglück« (L105 Georg Henisch).
fröhlich ahd. frolih, frawalihho, mhd. vrœlich, -e, Frolich angesicht (L200 Josua Maaler), froliche farb (L200 Josua Maaler), fröhliche Wissenschaft lautet die »im 14.Jahrhundert von Toulouse aus ergangene [..] Devise der Troubadours« (L181 Otto Ladendorf), mit Nietzsches so benannter Abhandlung, Untertitel »la gaya scienza«, aus dem Jahr 1882 zum ⇓ "S192" Schlagwort geworden. ⇓ "S075"