Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Frikadelle
gebratenes Fleischklößchen‹ (1692; L164 Friedrich Kluge), wohl < ⇓ "S151" niederländ. frikkadel (vgl. mittelniederdt. vrickenrösten‹); unter Einfluß von franz. fricandeau ›gebratene Kalbsschnitte‹ seit 1715 auch die Form Frikandelle (L081 FWb); auch ital. frittatella, Diminutiv zu frittata ›Eierkuchen‹, dürfte eingewirkt haben. Im Französischen erscheint gleichbedeutend fricadelle erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zugrunde liegt lat. frigere ›rösten, braten‹. Das Wort ist besonders ⇓ "S232" westmitteldeutsch und ⇓ "S159" norddeutsch, während ⇓ "S214" südwestdeutsch Fleischküchle, bayrisch Fleischpflanzl und ⇓ "S164" österreichisch Fleischlaiberl gelten; auf dem Gebiet der alten DDR und sonst verstreut norddeutsch ↑ "Bratklops" und ↑ "Klops" neben (berlinisch) Bulette; vgl. auch deutsches Beefsteak (↑ "Beefsteak"). ⇓ "S217" L066 Jürgen Eichhoff, Karte 65.
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