Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
frieren
ahd. friosan, mhd. vriesen, neuhochdeutsch mit dem (aus dem Plural des Präteritum und dem Partizip) verallgemeinerten r (vgl. "kiesen", "verlieren"); s noch in der Ableitung ↑ "Frost"; gemeingermanisch (engl. freeze), urverwandt lat. pruina ›Reif‹;1 für die Wirkung der Kälte auf die Empfindung; nebeneinander ich friere und mich friert(s) (synonym mit mir ist kalt; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–13, ↑ "kalt"); nähere Bestimmung des Körperteils bei mich friert bis ins 19. Jahrhundert durch an mit Akkusativ: es friert mich an die Glieder(Rückert); jetzt (außer landschaftlich) ebenso wie bei ich friere Dativ (an den Gliedern);
2 vom Erstarren von Flüssigkeiten, insbesondere des Wassers, unpersönlich es friert und das Wasser usw. friert, dafür schriftsprachlich gewöhnlicher gefriert (↑ "gefrieren"); das Partizip gefroren gehört zu beiden.
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