Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Frevel
ahd. fravali, mhd. vrevel, ursprünglich Femininum, aus einem veralteten Adjektiv frevel, ahd. fravali, mhd. vrevele (westgermanisch) – die frevelen Troer (Voß), eines frevlen Leichtsinnes (Tieck), eine frevle Tat ersinnen (L337 WdG); ursprünglich ›Kühnheit‹, so seit Adelung veraltet, ⇓ "S031" bereits althochdeutsch über ›Vermessenheit‹ verschlechtert zu seit dem 19. Jahrhundert nur noch gebräuchlichem ›Vergehen‹ (vgl. L320 Trübner): »jede vorsetzliche Beleidigung des Nächsten, eine muthwillige Übertretung der Gesetze« (L003 Johann Christoph Adelung 1775): Wenn… eine Seele aus freuel etwas thut (A180 Martin Luther, 4.Mose 15,30), Scheltworte… Backenstreiche… sind… Frevel (L003 Johann Christoph Adelung 1775), »oft mit dem Nebensinn… aus Lust an der Beschädigung hervorgegangen« (L264 Daniel Sanders);frevelhaft spätmhd. vrevelhaft, das frevel verdrängt; zunächst ›verwegen‹, dann ›gesetzwidrig, verbrecherisch‹: eine frevelhafte That (L003 Johann Christoph Adelung 1775);
freventlich aus einer Nebenform, mhd. vrevenlih (⇓ "S051" dissimiliert aus vrevellih) ⇓ "S078" mit sekundärem t (wie "eigentlich");
freveln (veraltend) mhd. vrevelen, ursprünglich ›mit Kraft, Gewalt etwas tun‹, dann bereits mittelhochdeutsch negativ gedeutet ›sich vergehen‹: Wider das gemeine Wesen frefelen (L308 Kaspar Stieler), an jmdm. freveln, häufig im Partizip Präsens dem frevelnden Geschlecht (Schiller; L264 Daniel Sanders).
ahd. fravali, mhd. vrevel, ursprünglich Femininum, aus einem veralteten Adjektiv frevel, ahd. fravali, mhd. vrevele (westgermanisch) – die frevelen Troer (Voß), eines frevlen Leichtsinnes (Tieck), eine frevle Tat ersinnen (L337 WdG); ursprünglich ›Kühnheit‹, so seit Adelung veraltet, ⇓ "S031" bereits althochdeutsch über ›Vermessenheit‹ verschlechtert zu seit dem 19. Jahrhundert nur noch gebräuchlichem ›Vergehen‹ (vgl. L320 Trübner): »jede vorsetzliche Beleidigung des Nächsten, eine muthwillige Übertretung der Gesetze« (L003 Johann Christoph Adelung 1775): Wenn… eine Seele aus freuel etwas thut (A180 Martin Luther, 4.Mose 15,30), Scheltworte… Backenstreiche… sind… Frevel (L003 Johann Christoph Adelung 1775), »oft mit dem Nebensinn… aus Lust an der Beschädigung hervorgegangen« (L264 Daniel Sanders);frevelhaft spätmhd. vrevelhaft, das frevel verdrängt; zunächst ›verwegen‹, dann ›gesetzwidrig, verbrecherisch‹: eine frevelhafte That (L003 Johann Christoph Adelung 1775);
freventlich aus einer Nebenform, mhd. vrevenlih (⇓ "S051" dissimiliert aus vrevellih) ⇓ "S078" mit sekundärem t (wie "eigentlich");
freveln (veraltend) mhd. vrevelen, ursprünglich ›mit Kraft, Gewalt etwas tun‹, dann bereits mittelhochdeutsch negativ gedeutet ›sich vergehen‹: Wider das gemeine Wesen frefelen (L308 Kaspar Stieler), an jmdm. freveln, häufig im Partizip Präsens dem frevelnden Geschlecht (Schiller; L264 Daniel Sanders).