Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
freuen
ahd. frewen, frouwen, mhd. vreuwen, vrewen, vröuwen zu ↑ "froh". Als Subjekt steht dazu die Veranlassung, das, was durch sein Dasein froh macht, während bei ↑ "erfreuen" als Subjekt der Bewirker steht: der Himmel freut ihn, literarisch zuweilen auch wie erfreuen: (L059 DWb), Hafis gleich wird er die Völker ewig freuen(Goethe); gewöhnlich reflexiv mit daß-Satz oder Infinitiv oder einen Satz vertretendem Neutrum eines Pronomens: es freut mich, daß du kommst, dich zu sehen, das hat mich gefreut, aber auch die Nachricht, deine Ankunft freut mich; üblich präpositional ich freue mich über den Jungen, auch mit an: Mich gern an andrer Wohlergehn / Und ihrer Tugend freun (Gellert; L004 Johann Christoph Adelung); ich freue mich, daß du kommst, dich zu sehen, darüber; frühneuhochdeutsch und literarisch besonders im 18. Jahrhundert (vgl. L004 Johann Christoph Adelung) auch der Genitiv: ich freue mich deines Heils(Luther), morgen liebe, was bis heute sich der Liebe nie gefreut(G.A.Bürger), Freut euch des Lebens (J.M.Usteri, Freude des Lebens); verschieden davon sich freuen auf »wenn die Sache noch zukünftig ist«: sich auf des Freundes Ankunft freuen (L004 Johann Christoph Adelung); als Höflichkeitsformel bei der Vorstellung wie "angenehm": freut mich, beim Abschied hat mich sehr gefreut.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: freuen