Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fraktur
< lat. fractura›das Brechen‹, zu lat. frangere (Partizip fractum) ›zerbrechen‹;1 ⇓ "S054" ›deutsche Ausprägung der gotischen Buchkursive‹ (mit »gebrochenen«, also eckigen Formen), »für ein art der handtschrifften genommen, die in etlichen buchstaben gebrochen seind« (S.L261 Simon Rot 1571), also zunächst auf die Schrift, im 17. Jahrhundert (1615; L081 FWb) auch auf die besondere Form der Druckschrift bezogen, auch »Deutsche Schrift«, im 19. Jahrhundert durch die Antiqua abgelöst; dazu Fractur-Buchstabe (1664; L081 FWb),
⊚ Fraktur reden ›deutlich die Meinung sagen‹, wohl weil deutsche (also verständliche) Texte vorzugsweise in Fraktur gesetzt waren, auch
⊚ Fraktur schreiben: schreibet die schlimme Kreiden mit völliger Fraktur (1688; L081 FWb);
2 ⇓ "S132" medizinisch ›Knochenbruch‹ 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (W.L244 Wolfgang Pfeifer).
< lat. fractura›das Brechen‹, zu lat. frangere (Partizip fractum) ›zerbrechen‹;1 ⇓ "S054" ›deutsche Ausprägung der gotischen Buchkursive‹ (mit »gebrochenen«, also eckigen Formen), »für ein art der handtschrifften genommen, die in etlichen buchstaben gebrochen seind« (S.L261 Simon Rot 1571), also zunächst auf die Schrift, im 17. Jahrhundert (1615; L081 FWb) auch auf die besondere Form der Druckschrift bezogen, auch »Deutsche Schrift«, im 19. Jahrhundert durch die Antiqua abgelöst; dazu Fractur-Buchstabe (1664; L081 FWb),
⊚ Fraktur reden ›deutlich die Meinung sagen‹, wohl weil deutsche (also verständliche) Texte vorzugsweise in Fraktur gesetzt waren, auch
⊚ Fraktur schreiben: schreibet die schlimme Kreiden mit völliger Fraktur (1688; L081 FWb);
2 ⇓ "S132" medizinisch ›Knochenbruch‹ 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (W.L244 Wolfgang Pfeifer).