Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
forschen
ahd. forskon, nur hochdeutsch, verwandt mit lat. poscere, verwandt mit ↑ "Frage";1 früher zuweilen transitiv, wobei der Akkusativ entweder den Gegenstand ausdrückt, an dem das Forschen vorgenommen wird (wie bei ausforschen): zu forschen ihre Väter(Luther), der aber die Herzen forschet (Luther) -, oder das Resultat des Forschens (wie bei erforschen, s. unten): seiner Jahre Zahl kann niemand forschen(Luther), daß ich die tiefe Kenntnis der Natur mit Müh' geforscht (Goethe); bei L264 Daniel Sanders noch »in der gehobnen Rede«;
2.1 bereits mittelhochdeutsch wie heute nur noch intransitiv, allgemein im Sinne von ›suchen, prüfen‹: So soltu vleissig suchen / forschen vnd fragen (A180 Martin Luther, 5.Mose 13,14), der Brüder forschendes Auge (A131 Friedrich Hölderlin, Kanton Schweiz), präpositional mit nach: Ziehet hin / vnd forschet vleissig nach dem kindlin (A180 Martin Luther, Matthäus 2,8), mit in (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 17,11);
2.2 zunehmend speziell ›an einem wissenschaftlichen Thema arbeiten‹ Sinnend der Weise, beschleicht forschend den schaffenden Geist (A222 Friedrich Schiller, Der Spaziergang).
erforschen (ahd. ), ›prüfen‹ sein Gewissen erforschen, jetzt gewöhnlich ›wissenschaftlich erkunden, untersuchen‹ den Mars, die Ursachen für etwas erforschen.
Forscher mhd. vorschære; ain vorscher, der die haimlichait der natur ervorschen wolt (Konrad von Megenberg; L059 DWb), der gelehrte Forscher des nordischen Alterthums(Chamisso; L264 Daniel Sanders); Wortforscher »etymologus«, Kunstforscher, Naturforscher, Forscherin (alle L308 Kaspar Stieler);
Forschung ahd. forscunga, mhd. vorschunge; ›wissenschaftliche Untersuchung‹ die Resultate seiner Forschungen (A118 Heinrich Heine, Romantische Schule, 1.Buch); die Ergebnisse ihrer Forschung, seine Forschung ergab, Forschungen anstellen (L264 Daniel Sanders); komplementär zu "Lehre": (Freiheit von) Forschung und Lehre, auch verbunden Wissenschaft und Forschung.
ahd. forskon, nur hochdeutsch, verwandt mit lat. poscere, verwandt mit ↑ "Frage";1 früher zuweilen transitiv, wobei der Akkusativ entweder den Gegenstand ausdrückt, an dem das Forschen vorgenommen wird (wie bei ausforschen): zu forschen ihre Väter(Luther), der aber die Herzen forschet (Luther) -, oder das Resultat des Forschens (wie bei erforschen, s. unten): seiner Jahre Zahl kann niemand forschen(Luther), daß ich die tiefe Kenntnis der Natur mit Müh' geforscht (Goethe); bei L264 Daniel Sanders noch »in der gehobnen Rede«;
2.1 bereits mittelhochdeutsch wie heute nur noch intransitiv, allgemein im Sinne von ›suchen, prüfen‹: So soltu vleissig suchen / forschen vnd fragen (A180 Martin Luther, 5.Mose 13,14), der Brüder forschendes Auge (A131 Friedrich Hölderlin, Kanton Schweiz), präpositional mit nach: Ziehet hin / vnd forschet vleissig nach dem kindlin (A180 Martin Luther, Matthäus 2,8), mit in (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 17,11);
2.2 zunehmend speziell ›an einem wissenschaftlichen Thema arbeiten‹ Sinnend der Weise, beschleicht forschend den schaffenden Geist (A222 Friedrich Schiller, Der Spaziergang).
erforschen (ahd. ), ›prüfen‹ sein Gewissen erforschen, jetzt gewöhnlich ›wissenschaftlich erkunden, untersuchen‹ den Mars, die Ursachen für etwas erforschen.
Forscher mhd. vorschære; ain vorscher, der die haimlichait der natur ervorschen wolt (Konrad von Megenberg; L059 DWb), der gelehrte Forscher des nordischen Alterthums(Chamisso; L264 Daniel Sanders); Wortforscher »etymologus«, Kunstforscher, Naturforscher, Forscherin (alle L308 Kaspar Stieler);
Forschung ahd. forscunga, mhd. vorschunge; ›wissenschaftliche Untersuchung‹ die Resultate seiner Forschungen (A118 Heinrich Heine, Romantische Schule, 1.Buch); die Ergebnisse ihrer Forschung, seine Forschung ergab, Forschungen anstellen (L264 Daniel Sanders); komplementär zu "Lehre": (Freiheit von) Forschung und Lehre, auch verbunden Wissenschaft und Forschung.