Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fluß
ahd. / mhd. fluz, nur deutsch, im Ablaut zu ↑ "fließen"; zunächst1Vorgang des Fließens‹, entspricht dem Verb in seinen verschiedenen Verwendungsweisen: mit richem flusse strebet der Rin(mhd. ; L059 DWb); frühzeitig für verschiedene Krankheitserscheinungen: Blutfluß (bereits althochdeutsch entweder die Menstruation oder eine andauernde Krankheit), Bauchfluß (Durchfall); besonders Mitte des 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts als Übersetzung von Rheuma (griech. rheûma ›Fluß, im Körper fließende Krankheit‹) ›Gliederschmerzen‹, auch "Schlagfluß", Steckfluß; vielfach übertragen, die Sache kommt in Fluß, der flusz der rede (Goethe; L059 DWb); fachsprachlich ›Stoffe, die beim Schmelzen zugesetzt werden‹ (Flußspat);
2fließendes Gewässer‹ (16. Jahrhundert, zuvor ⇑ "-ach", "Aue", "Wasser"), bis ins 18. Jahrhundert synonym mit "Strom": flus in Egypten (A180 Martin Luther, Amos 8,8).
flüssig ahd. fluzzig; übertragen auf Sprache bezogen: zur reinen harmonie und zur flüssigen aussprache (Herder; L059 DWb), ⇓ "S106" kaufmannssprachlich Gelder werden flüssigverfügbar‹ (L059 DWb).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Fluß