Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
fluchen
ahd. fluohhan, mhd. fluochen, gemeingermanisch, mit lat. plangere ›schlagen‹ (als Klage- und Verwünschungsgebärde) urverwandt, in dem jetzigen Sinn deutsch und niederländisch mit einer auf die missionierenden Mönche zurückgehenden Lehnbildung nach lat. maledicere, gotisch entspricht flokan ›beklagen‹; "Segen" (↑ "segnen"); zur Bezeichnung von Zorn o.ä. einen (bestimmten) Ausdruck ausrufen: ouwe daz ich niht fluochen kan (Walther v. d.Vogelweide; L059 DWb), als blasphemischer Ausbruch Wenn sie uns den Herrgott rauben, / Hat das Fluchen auch ein End (A118 Heinrich Heine, 3,213); bis ins 19. Jahrhundert mit Dativ, heute veraltend: Verflucht sey / wer dir flucht (A180 Martin Luther, 1.Mose 27,29), präpositional noch im frühen 19. Jahrhundert »seltener« (L004 Johann Christoph Adelung): Ein Brandmahl / wird er euch, worauf in späten Tagen / Ein beßrer Enkel flucht (Ramler; L004 Johann Christoph Adelung);Fluch ahd. fluoh, mhd. fluoch, ⇓ "S183" rückgebildet aus fluchen; biblisch als Verwünschung dem "Segen" entgegengesetzt: Aber der Herr… wandelt dir den fluch in den segen (A180 Martin Luther, 5.Mose 23,5), im Sinne von ›Strafe‹ Christus aber hat vns erlöset von dem Fluch des Gesetzes (A180 Martin Luther, Galater 3,13); Das eben ist der Fluch der bösen Tat (A222 Friedrich Schiller, Piccolomini 5,1) und Des Sängers Fluch (Uhland) als stehende Redewendungen, wenn eine Verfehlung kommentiert wird; als gesprochene oder gedachte Formel zum Ausdruck von Zorn, Ärger etc.: ein heimlicher fluch auf mich selbst entwischte mir in einer art von wuth(Möser; L059 DWb).
ahd. fluohhan, mhd. fluochen, gemeingermanisch, mit lat. plangere ›schlagen‹ (als Klage- und Verwünschungsgebärde) urverwandt, in dem jetzigen Sinn deutsch und niederländisch mit einer auf die missionierenden Mönche zurückgehenden Lehnbildung nach lat. maledicere, gotisch entspricht flokan ›beklagen‹; "Segen" (↑ "segnen"); zur Bezeichnung von Zorn o.ä. einen (bestimmten) Ausdruck ausrufen: ouwe daz ich niht fluochen kan (Walther v. d.Vogelweide; L059 DWb), als blasphemischer Ausbruch Wenn sie uns den Herrgott rauben, / Hat das Fluchen auch ein End (A118 Heinrich Heine, 3,213); bis ins 19. Jahrhundert mit Dativ, heute veraltend: Verflucht sey / wer dir flucht (A180 Martin Luther, 1.Mose 27,29), präpositional noch im frühen 19. Jahrhundert »seltener« (L004 Johann Christoph Adelung): Ein Brandmahl / wird er euch, worauf in späten Tagen / Ein beßrer Enkel flucht (Ramler; L004 Johann Christoph Adelung);Fluch ahd. fluoh, mhd. fluoch, ⇓ "S183" rückgebildet aus fluchen; biblisch als Verwünschung dem "Segen" entgegengesetzt: Aber der Herr… wandelt dir den fluch in den segen (A180 Martin Luther, 5.Mose 23,5), im Sinne von ›Strafe‹ Christus aber hat vns erlöset von dem Fluch des Gesetzes (A180 Martin Luther, Galater 3,13); Das eben ist der Fluch der bösen Tat (A222 Friedrich Schiller, Piccolomini 5,1) und Des Sängers Fluch (Uhland) als stehende Redewendungen, wenn eine Verfehlung kommentiert wird; als gesprochene oder gedachte Formel zum Ausdruck von Zorn, Ärger etc.: ein heimlicher fluch auf mich selbst entwischte mir in einer art von wuth(Möser; L059 DWb).