Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Flor
1 Mask. ›Blütenpracht‹, mhd. flore Fem. ›Blume, Blüte‹ < altfranzösisch flor; meist metaphorisch, v. a. in der Wendung in Flor sein/ stehen (16. Jahrhundert) < lat. in flore esse, damit Übergang zum (lateinischen) Maskulinum; von A075 Johann Wolfgang von Goethe mit Vorliebe gebraucht (z. B. Faust II,5637).florieren 16. Jahrhundert; Wenn er [der Krieg] erst floriert, ist er auch zäh (B.A025 Bertolt Brecht, Mutter Courage; 4,1350); heute besonders in geschäftlichem, wirtschaftlichem Sinn: florierende Anwaltspraxis (Jens; L337 WdG).
2 Mask. ›dünnes, durchsichtiges Tuch oder Band‹ (wohl zu ⇓ "S151" niederländ. floers oder franz. fleuret, vgl. Florettseide); schon Anfang des 15. Jahrhunderts in einer Handschrift auch ›am Hut befestigter Gesichtsschleier‹ (M.Zimmermann, Kleiner Beitrag zur Wortgeschichte, in: L085 GermL 1–2/ 1979,51f.) als Zeichen der Trauer, dazu Trauerflor.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Flor