Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
flittern
1.1 frühneuhochdeutsch ›flattern‹ (synonym engl. flitter), auch1.2flüstern, schmeicheln, kosen‹ (16. Jahrhundert; vgl. die Nebenform flistern zu "flüstern", ferner spätahd. flitarazzenschmeicheln, kosen‹, engl. flatter); wohl im Ablaut zu "flattern"; erst im 18. Jahrhundert die Bedeutung
2unruhig glitzern‹, die aus der ⇓ "S183" Rückbildung
Flitter (1517; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) übernommen ist: ›kleine Blechmünze‹, ›was unruhig glänztGold in Blättchen, Gold in Flittern (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7582), überhaupt ›geringwertiger Putz‹ (in Flitterstaat [Lessing], Flitterkram usw.).
Flitterwochen"S172" Plural (als Singular 1539 H.Sachs), zu flittern(1.2): ›die ersten Wochen nach der Hochzeitaus der stillen Woche eines Einsiedlers… in die Flitterwochen eines Zweisiedlers (A139 Jean Paul, Siebenkäs I,3). Kollektivbildung ablautend das Geflitter und Geflatter(Goethe).
Flittchen (1775 Nicolai; im L056 Duden erst 151961) umgangssprachlich ›leichtes Mädchen‹ schließt wohl an flittern(1.2) an; ⇓ "S213" bair.-österr. Flitscherl (vgl. "flitzen", flitschen).
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