Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
fliehen
ahd. fliohan, mhd. fliehen, gemeingermanisch (got. þliuhan, engl. flee), wohl nicht verwandt mit ↑ "fliegen"; frühneuhochdeutsch und literarisch du fleuchst, er fleucht, fleuch (↑ "bieten"), Präteritum bis ins 18. Jahrhundert auch flohe(Luther; Schiller, Karlos); ›einer Gefahr zu entkommen versuchen‹, präpositional fliehen vor jmdm. ursprünglich sinnlich ›vor einem Verfolger herfliehen‹, deutlich verschieden von fliehen von; transitiv ursprünglich nicht wesentlich von fliehen vor verschieden, jetzt aber ›vermeiden, in die Nähe zu kommen‹, daher nicht mit Richtungsbezeichnungen verbunden: Einen fliehen und meiden (L308 Kaspar Stieler); auf das Zeitliche übertragen: Jahre fliehen, die Jugend flieht, im Partizip Präsens als physiognomisches Kennzeichen: das rückwärts fliehende Kinn (C.F.Meyer; L337 WdG); dazu ↑ 1"Flucht" ("flüchtig", "flüchten"), ↑ "Floh".
ahd. fliohan, mhd. fliehen, gemeingermanisch (got. þliuhan, engl. flee), wohl nicht verwandt mit ↑ "fliegen"; frühneuhochdeutsch und literarisch du fleuchst, er fleucht, fleuch (↑ "bieten"), Präteritum bis ins 18. Jahrhundert auch flohe(Luther; Schiller, Karlos); ›einer Gefahr zu entkommen versuchen‹, präpositional fliehen vor jmdm. ursprünglich sinnlich ›vor einem Verfolger herfliehen‹, deutlich verschieden von fliehen von; transitiv ursprünglich nicht wesentlich von fliehen vor verschieden, jetzt aber ›vermeiden, in die Nähe zu kommen‹, daher nicht mit Richtungsbezeichnungen verbunden: Einen fliehen und meiden (L308 Kaspar Stieler); auf das Zeitliche übertragen: Jahre fliehen, die Jugend flieht, im Partizip Präsens als physiognomisches Kennzeichen: das rückwärts fliehende Kinn (C.F.Meyer; L337 WdG); dazu ↑ 1"Flucht" ("flüchtig", "flüchten"), ↑ "Floh".