Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fleiß
ahd. / mhd. fliz, zu einem Verb ahd. vlizankämpfen, streiten‹,1 frühneuhochdeutsch noch weiter gefaßt ›Beflissenheit, Sorgfalt‹, wie sich auch noch in manchen Bibelstellen zeigt und in veraltet
mit/ zu Fleißmit voller Absicht‹ (↑ "Absicht", vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–37), weiter ⇑ "beflissen", "geflissentlich";
2 neuhochdeutsch enger ›strebsames, intensives Arbeiten‹.
fleißig ahd. flizig, frühneuhochdeutsch der älteren Bedeutung von Fleiß entsprechend, bei Luther fleißig zu guten Werken, fleißig allerlei Bosheit zu üben, forschet fleißig nach dem Kindlein; allgemein ›arbeitsam, unermüdlich tätig‹: fleißig erforschen/ versuchen (L308 Kaspar Stieler), im Sinne von ›oftfleißig spazierengehen (L004 Johann Christoph Adelung), allgemein verstärkend, im 18. Jahrhundert formelhaft ich laß ihn fleißig grüßen(L004 Johann Christoph Adelung), wir wollen weniger erhoben, / und fleissiger gelesen sein (Lessing; L059 DWb), fleißig bezahlen müssen; auf das Ergebnis des Fleißes übertragen: (eine Kapelle) von noch gefälligern und fleißigern Zierraten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften 20,209,12).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Fleiß