Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
flechten
ahd. flehtan, gemeingermanisch, verwandt ↑ "Flachs", ferner lat. plecto, griech. plékein; kann als Objekt neben sich entweder das Resultat haben – einen Kranz, Zopf, Korb flechten – oder einen Gegenstand, an dem die Tätigkeit ausgeübt wird: Blumen, Haare, Weiden, ein Band ins Haar, einen aufs Rad flechten; häufig übertragen Perioden flechten (Lessing), mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten (A222 Friedrich Schiller, Glocke), Sie flechten und weben / Himmlische Rosen ins irdische Leben (A222 Friedrich Schiller, Würde der Frauen, 2.1,205), kein Kriegsmann flicht sich in Händel der Nahrung (Luther).verflechten (17. Jahrhundert), besonders übertragen ›(auf komplizierte Weise) verbindenverflochtene Prozesse, Firmen;
entflechtentrennen‹ (nur Entflechtung L056 Duden 141954), gewöhnlich übertragen: ein Problem, einen Konzern entflechten.
Flechte aus flechten abgeleitet (spätmhd.); ›Haarflechte‹, Spezialisierung der allgemeineren Bedeutung ›Geflochtenes, Flechtwerk‹, die jetzt untergegangen ist, doch noch bei Immermann eine Flechte von Weidenzweigen; landschaftlich WagenflechteWagenkorb‹, dafür auch Korbflechte (La Roche); für eine Gruppe von Pflanzen wohl wegen der charakteristischen Verschlingungen, nach der Gestalt wohl auch für verschiedene Hautausschläge.
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