Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
flach
ahd. flah, mhd. vlach, niederländ. vlac, im Ablaut dazu altnord. floki, engl. fluke ›Flunder‹; urverwandt lett. plaks›flach‹, lat. plaga ›Platte, Fläche‹.1 Es berührt sich mit "eben", vgl. das flache Feld, Land ›Ebene‹ im Gegensatz zum ›Gebirge‹, bezeichnet aber gewöhnlich nur eine Annäherung an eben, die entweder darin besteht, daß keine bedeutende Erhebung über ein bestimmtes Niveau stattfindet (flaches Ufer, flache Hügel, Nase, Brust), oder darin, daß keine bedeutende Vertiefung vorhanden ist: flaches Flußbett, flacher Teller,
2 im letzteren Sinn auf Geistiges übertragen; A.W.Schlegel zieht die Bedeutungen zusammen: flaches land und flache seelen, / die der erde schöne zier / und den himmel mir verhehlen, / bleibet ewig hinter mir (L059 DWb); flache Gedanken, flaches Urteil, flacher Mensch; des Lebens flach alltägliche Gestalten (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod 5,3); Flachkopf (18. Jahrhundert) wie "Dummkopf". Die Hand ist flach, wenn sie ausgestreckt ist, im Gegensatz zu der geballten, daher
⊚ auf flacher Hand liegen ›für jedermann sichtbar, erkennbar sein‹; mit flacher Klinge ›mit der breiten, stumpfen Seite der Klinge‹ im Gegensatz zu der Schneide. Umgangssprachlich flachfallen ›ausfallen‹, vom Messerwurfspiel?
Fläche mhd. vleche;
1 ursprünglich und noch bis ins 18. Jahrhundert ⇓ "S158" Eigenschaftsbezeichnung: die verschiedene Fläche[verschiedenen Grade der Flachheit] dieses künstlichen Mittels(Lessing), das Kinn und die Backen, wie voll Phlegma und Fläche (Lavater), nicht Fläche, Weichheit des Herzens sei an seiner Unbestimmtheit schuld (Goethe), daher wird man Weichheit in Weichlichkeit, Fläche in Flachheit ausarten sehen (Schiller);
2 allgemein wie "Ebene" ›das sich weit und ohne Erhebung Erstreckende‹, Fleche / breyte on ein hohe (L037 Petrus Dasypodius),
3 daher seit dem 15. Jahrhundert wie "Punkt", "Linie", "Körper" zu einer ⇓ "S130" mathematischen Vorstellung entwickelt: ›zweidimensionales Gebilde‹ Superficies ader flech (1489; L276 Alfred Schirmer, Mathematik), dazu Flächeninhalt (Zesen); zu Fläche(3)
flächig ›zweidimensional‹ (19. Jahrhundert).
ahd. flah, mhd. vlach, niederländ. vlac, im Ablaut dazu altnord. floki, engl. fluke ›Flunder‹; urverwandt lett. plaks›flach‹, lat. plaga ›Platte, Fläche‹.1 Es berührt sich mit "eben", vgl. das flache Feld, Land ›Ebene‹ im Gegensatz zum ›Gebirge‹, bezeichnet aber gewöhnlich nur eine Annäherung an eben, die entweder darin besteht, daß keine bedeutende Erhebung über ein bestimmtes Niveau stattfindet (flaches Ufer, flache Hügel, Nase, Brust), oder darin, daß keine bedeutende Vertiefung vorhanden ist: flaches Flußbett, flacher Teller,
2 im letzteren Sinn auf Geistiges übertragen; A.W.Schlegel zieht die Bedeutungen zusammen: flaches land und flache seelen, / die der erde schöne zier / und den himmel mir verhehlen, / bleibet ewig hinter mir (L059 DWb); flache Gedanken, flaches Urteil, flacher Mensch; des Lebens flach alltägliche Gestalten (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod 5,3); Flachkopf (18. Jahrhundert) wie "Dummkopf". Die Hand ist flach, wenn sie ausgestreckt ist, im Gegensatz zu der geballten, daher
⊚ auf flacher Hand liegen ›für jedermann sichtbar, erkennbar sein‹; mit flacher Klinge ›mit der breiten, stumpfen Seite der Klinge‹ im Gegensatz zu der Schneide. Umgangssprachlich flachfallen ›ausfallen‹, vom Messerwurfspiel?
Fläche mhd. vleche;
1 ursprünglich und noch bis ins 18. Jahrhundert ⇓ "S158" Eigenschaftsbezeichnung: die verschiedene Fläche[verschiedenen Grade der Flachheit] dieses künstlichen Mittels(Lessing), das Kinn und die Backen, wie voll Phlegma und Fläche (Lavater), nicht Fläche, Weichheit des Herzens sei an seiner Unbestimmtheit schuld (Goethe), daher wird man Weichheit in Weichlichkeit, Fläche in Flachheit ausarten sehen (Schiller);
2 allgemein wie "Ebene" ›das sich weit und ohne Erhebung Erstreckende‹, Fleche / breyte on ein hohe (L037 Petrus Dasypodius),
3 daher seit dem 15. Jahrhundert wie "Punkt", "Linie", "Körper" zu einer ⇓ "S130" mathematischen Vorstellung entwickelt: ›zweidimensionales Gebilde‹ Superficies ader flech (1489; L276 Alfred Schirmer, Mathematik), dazu Flächeninhalt (Zesen); zu Fläche(3)
flächig ›zweidimensional‹ (19. Jahrhundert).