Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Feuilleton
(1813) < franz. feuilleton (1799), ⇓ "S131" zu feuille ›Blatt, Zeitung‹; als Titel eines besonderen Teils (v. a. mit Theaterrezensionen) seit 1800 im Pariser ›Journal des Débats‹; laut L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »die Einrichtung, daß ein durch eine Linie abgeschnittenes Winkelchen dazu bestimmt ist, irgend etwas Gelehrtes oder Witziges zu enthalten«; ›gelehrt‹ oder ›witzig‹ meint »wissenschaftliche oder unterhaltende Mittheilungen« (L111 Johann Christian August Heyse 111853) in Form von belehrenden Aufsätzen, Buch- oder Theaterrezensionen etc. Ein kleiner Strich trennt das Feuilleton vom politischen Theil der Zeitung… Eine schmale Gränzlinie ist zwischen Politik und Romantik gezogen (Wiener Zeitung 1.1.1848; zitiert nach W.Haacke, Handbuch des Feuilletons 1951,1,130); wer aber vorwiegend Feuilletons liest, der kann zuletzt gar kein solides Buch mehr lesen (L388 Wilhelm Heinrich Riehl, Familie 322);Feuilletonist ›Feuilleton-Schreiber‹ (L149 Jakob Heinrich Kaltschmidt, FWb 1843); entsprechend dem typischen Darstellungsstil
feuilletonistisch (L264 Daniel Sanders), ⇓ "S127" gewöhnlich ›gefällig, aber seicht‹: in der Kennzeichnung ›feuilletonistisch‹ liegt meist etwas Abwertendes, ein Gedanke an geistreiche Mache (H.Haufler, Kunstformen des feuilletonistischen Stils, 1928,6), feuilletonistisches Geschwafel (L097 GWb).
(1813) < franz. feuilleton (1799), ⇓ "S131" zu feuille ›Blatt, Zeitung‹; als Titel eines besonderen Teils (v. a. mit Theaterrezensionen) seit 1800 im Pariser ›Journal des Débats‹; laut L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »die Einrichtung, daß ein durch eine Linie abgeschnittenes Winkelchen dazu bestimmt ist, irgend etwas Gelehrtes oder Witziges zu enthalten«; ›gelehrt‹ oder ›witzig‹ meint »wissenschaftliche oder unterhaltende Mittheilungen« (L111 Johann Christian August Heyse 111853) in Form von belehrenden Aufsätzen, Buch- oder Theaterrezensionen etc. Ein kleiner Strich trennt das Feuilleton vom politischen Theil der Zeitung… Eine schmale Gränzlinie ist zwischen Politik und Romantik gezogen (Wiener Zeitung 1.1.1848; zitiert nach W.Haacke, Handbuch des Feuilletons 1951,1,130); wer aber vorwiegend Feuilletons liest, der kann zuletzt gar kein solides Buch mehr lesen (L388 Wilhelm Heinrich Riehl, Familie 322);Feuilletonist ›Feuilleton-Schreiber‹ (L149 Jakob Heinrich Kaltschmidt, FWb 1843); entsprechend dem typischen Darstellungsstil
feuilletonistisch (L264 Daniel Sanders), ⇓ "S127" gewöhnlich ›gefällig, aber seicht‹: in der Kennzeichnung ›feuilletonistisch‹ liegt meist etwas Abwertendes, ein Gedanke an geistreiche Mache (H.Haufler, Kunstformen des feuilletonistischen Stils, 1928,6), feuilletonistisches Geschwafel (L097 GWb).