Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
feucht
ahd. fuht(i), mhd. fiuchte, westgermanisch, verwandt mit ↑ {{link}}Fenn{{/link}}; Zustand zwischen "naß" und "trocken", von der Erde Kan auch die Schilff auffwachsen / wo sie nicht feucht stehet? (A180 Martin Luther, Hiob 8,11), von der Luft Feucht Wetter (L308 Kaspar Stieler) etc.; im Sinne von ›naß‹: daß zwischen jeder Welle mir ein feuchtes Grab sich öffnete (E. v.Kleist; L004 Johann Christoph Adelung), zum Ausdruck von Rührung: Tausend und aber tausend Herzen lauschten… in süßem Zittern diesen Klängen, tausend und aber tausend Augen wurden feucht (A210 Wilhelm Raabe, Galeere 461); dazu veraltet Feuchte, ahd. fuhti, mhd. viuhte, poetisch: Nun rinnt der blätter feuchte zu tropfen(S.A067 Stefan George, Frühlingswende), sonst vonFeuchtigkeit (mhd. ) abgelöst.
feuchtfröhlichfröhlich zechend‹, von ⇓ "S238" Scheffel gebildet im ›Lied auf Perkeo‹, dann rasch über den Akademikerjargon des späten 19. Jahrhunderts verbreitet.
feuchten ahd. fuhten, allgemein üblich nur in befeuchten, anfeuchten (15. Jahrhundert).
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