Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fest
mhd. , entlehnt < ⇓ "S120" lat. festum ›Fest(tag)‹, grenzte sich gegen "Feier" als umfassenderer Zeitbegriff gegenüber dem engeren Handlungsbegriff ab, drängte "Dult" (ahd. , noch heute südostdeutsch ›Fest, Jahrmarkt‹) noch weiter zurück und schränkte "Hochzeit" auf das Fest der Eheschließung ein; seit dem Mittelhochdeutschen in kirchlichem Sinn wie in Osterfest, Pfingstfest, Weihnachtsfest (L308 Kaspar Stieler) und in weltlichem Sinn: Tages Arbeit, abends Gäste, / Saure Wochen, frohe Feste (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Der Schatzgräber), im Sinne des Anlasses Wir feiern das Fest / Der Freundschaft heute (A131 Friedrich Hölderlin, Am Tage der Freundschaftsfeier), als Gegensatz zu "Einsamkeit": einsam im schwarzen Park. Und das Fest ist fern (A215 Rainer Maria Rilke, Die Weise von Liebe). Dazufestlich L105 Georg Henisch 1616 und
Festlichkeit L003 Johann Christoph Adelung 1775 ›festliche Schönheit‹, im Sinne von ›FestL033 Joachim Heinrich Campe 1808. In französischer Form
FeteFestlichkeit‹ seit dem 18. Jahrhundert, heute v. a. unter Jugendlichen.
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