Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Feind
ahd. fiant, mhd. vient, vint, erstarrtes substantiviertes Partizip Präsens (got. fijands) zu einem gemeingermanischen Verb (noch ahd. fien), das ›hassen‹ bedeutet, ↑ "Freund"; liebet eure Feinde (Luther), sich jmdn. zum Feind machen (vgl. L308 Kaspar Stieler); in religiöser Sprache für den Teufel. ↑ "anfeinden".feind In prädikativer Stellung hat Feind sich wieder adjektivischer Natur angenähert (schon im Mittelhochdeutschen), das zeigt sich an der Konstruktion mit dem Dativ: er ist ihm feind, noch mehr an der Beifügung eines Adverbs: ich müßte meiner Zeit sehr feind sein (Lessing), vollends an der Bildung eines Komparativs, der im 16./ 17. Jahrhundert häufig ist (da wurden sie ihm noch feinder Luther).
FeindbildVorstellung, die man sich vom Feind, seinen Absichten usw. macht‹, besonders auf den Ost-West-Konflikt bezogen (vgl. D.Frei, Feindbilder und Abrüstung, 1985). Schon spätalthochdeutsche Bildungen sind
feindlichgegnerisch‹ und
FeindschaftHaß, Gegnerschaft‹.
feindselig im 16. Jahrhundert ›verhaßt‹, so immer bei A180 Martin Luther: beide die liebe und die feindselige (5.Mose 21,15); dann wie heute im Sinne von ›gegnerisch‹, häufig in bezug auf innere Einstellung oder allgemeine Stimmung.
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