Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
feige
ahd. feigi, mhd. veige, altgermanisch, verwandt mit ↑ "Fehde";1 ursprünglich ›dem Tode verfallen‹, noch mittelhochdeutsch und mundartlich;
2 die jetzige Bedeutung ›zur Flucht neigend, ängstlich‹ tritt zuerst spätmittelhochdeutsch auf und wurde besonders durch Luthers Bibelübersetzung verbreitet, der es aber auch noch einmal in der alten Bedeutung verwendet: der Herr hat uns alles Land in unsre Hände gegeben; auch so sind alle Einwohner des Landes feig vor uns; auch im Sinne von ›heimtückisch, niederträchtigein feiger betrug (Klinger; L059 DWb).
Feigheit
1 mittelhochdeutsch ›unheilvoller Zustand‹,
2 seit dem Frühneuhochdeutschen ›Angst vor Gefahr, vor einem Risiko‹, militärisch Feigheit vor dem Feind, Gegensatz "Tapferkeit"; ↑ "Angst".
Feigling um 1800 Voß, Stolberg, Jean Paul.
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